Grenze zur Schweiz:Deutsche Zöllner pfänden kompletten Reisebus aus Serbien

Reiseziel Schweiz, Endstation Deutschland: Der serbische Busfahrer musste sein Fahrzeug dem deutschen Zoll überlassen. (Foto: Patrick Seeger/dpa)

Grund für die Maßnahme war eine nicht beglichene Steuern des Busunternehmers. Zahlt dieser nicht, könnte der Bus versteigert werden.

Sie haben ihr Ziel erreicht. Das zumindest kann man so sagen für Fahnder des deutschen Zolls. Die haben nämlich einen kompletten Reisebus gepfändet, weil das Busunternehmen in Deutschland fällige Umsatzsteuer nicht gezahlt hat. In Weil am Rhein (Kreis Lörrach) stoppten Beamte bereits am Wochenende den Bus am deutsch-schweizerischen Grenzübergang Weil am Rhein-Autobahn, wie das Hauptzollamt Lörrach am Mittwoch mitteilte.

Das serbische Busunternehmen schulde dem deutschen Finanzamt für die gewerbliche Beförderung von Personen in Deutschland Steuern in Höhe von fast 37 000 Euro. Das Unternehmen bekomme den Bus erst wieder zurück, wenn es die Steuern zahle. Der Busfahrer, der alleine im Bus saß, war auf dem Weg in die Schweiz.

Das Finanzamt hatte den Angaben zufolge den Zoll im Rahmen von dessen Grenzkontrollen auf das Busunternehmen hingewiesen und um Unterstützung gebeten. Dies ist bei ausländischen Steuerschuldnern möglich.

Sollte das Unternehmen die Steuern nicht zahlen, werde der Bus meistbietend versteigert. Der Erlös würde dann in die Staatskasse wandern. Selbiges musste der fahrzeuglos gewordene Fahrer offenbar nicht. Nach der Pfändung des Busses habe er sich von Kollegen abholen lassen. Passagiere hatte er laut Zoll nicht an Bord.

© SZ.de/dpa/pvn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

ExklusivSchwarzgeld
:Deutschland versagt im Kampf gegen Geldwäsche

Die Bundesrepublik hat den größten Schwarzgeldmarkt Europas. Eine neue Spezialeinheit sollte ihn bekämpfen. Nun zeigt sich: Sie ist kaum handlungsfähig.

Von Jan Lukas Strozyk und Jan Willmroth

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: