Reformation:Franziskus ruft Katholiken und Protestanten zur Versöhnung auf

Der Papst ist in Schweden und gedenkt erstmals gemeinsam mit lutherischen Geistlichen der Reformation. Eine historische Geste.

8 Bilder

-

Quelle: AP

1 / 8

Zum Auftakt der Feiern zum Gedenken an die Reformation vor 500 Jahren hat Papst Franziskus eine weitere Annäherung von Katholiken und Protestanten verlangt. "Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden, die durch die Teilung unter uns hervorgerufen wurde. Wir haben die Gelegenheit, einen entscheidenden Moment unserer Geschichte wieder gutzumachen", sagte er im südschwedischen Lund.

Pope Francis visits Sweden

Quelle: dpa

2 / 8

Papst Franziskus stand erstmals mit lutherischen Geistlichen wie Erzbischöfin Antje Jackelén am Altar, um zum Gedenken der Reformation gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Franziskus' Reise gilt als ausgesprochen mutige Geste. Es ist das erste Mal, dass ein Papst Martin Luthers Revolte mit solch einer symbolhaften Geste in Erinnerung bringt. Der Vatikan und die Lutherische Kirche bestehen allerdings darauf, dass der Papst-Besuch keine Feier von Luthers Aufstand sei. Stattdessen handele es sich um ein ernstes Gedenken, um für die Spaltung im westlichen Christentum um Vergebung zu bitten.

Pope Francis looks at a painted cross as he arrives for ecumenical mass in the cathedral in Lund

Quelle: REUTERS

3 / 8

An diesem Montag begannen offiziell die Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Reformation im kommenden Jahr. Der 31. Oktober 1517 wird mit dem Thesenanschlag von Martin Luther als Beginn der Reformation angesehen, in deren Verlauf sich die evangelische Kirche von der katholischen abspaltete.

-

Quelle: AP

4 / 8

Die ökumenischen Bestrebungen untermauern Franziskus und der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Munib Younan (links im Bild), in einer gemeinsamen Erklärung. "Während die Vergangenheit nicht verändert werden kann, kann das, woran man sich erinnert und wie man sich erinnert, verwandelt werden", hieß es darin. Man wolle sich wieder verpflichten, sich vom Konflikt zur Gemeinschaft zu bewegen. Im Dom gab es nach der Unterzeichnung Applaus.

Pope Francis visits Sweden

Quelle: dpa

5 / 8

"Wir Katholiken und Lutheraner haben begonnen, auf dem Weg der Versöhnung voranzugehen", sagte der Papst in seiner Predigt. Kontroversen und Missverständnisse hätten verhindert, dass man einander verstehe. Diese müssten nun überwunden werden. Die Spaltung der evangelischen und katholischen Kirche sei weniger vom "Gottesvolk" als von "Vertretern weltlicher Macht" aufrechterhalten worden.

Pope Francis' joint Ecumenical Prayer in Lund Cathedral is broadcast live to Malmo Arena, Sweden

Quelle: REUTERS

6 / 8

Der schwedische Regierungschef Stefan Löfven würdigte den Papstbesuch. "Das ist hier groß, es ist historisch", sagte der sozialdemokratische Politiker im Fernsehen. Die Sicherheitsvorkehrungen für den Besuch waren höher als bei dem Besuch von US-Präsident Barack Obama im Jahr 2013.

-

Quelle: AFP

7 / 8

Davor traf Franziskus den schwedischen König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia. Auch das Königspaar nahm an dem Gottesdienst in Lund teil.

-

Quelle: AFP

8 / 8

Es ist die erste Reise eines Papstes in das skandinavische Land seit 1989. Damals hatte Johannes Paul II. Stockholm besucht. In Schweden mit seinen fast zehn Millionen Einwohnern leben rund 113 000 Katholiken.

© SZ.de/dpa/lalse/dit
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: