Israel:Bar Refaeli soll mithilfe ihrer Familie Steuern hinterzogen haben
- Zwischen 2009 und 2012 soll Bar Refaeli Einkommen in Millionhöhe am israelischen Fiskus vorbeigeschleust haben, ein Gericht gab der Steuerbehörde nun recht.
- Ihren Eltern wird Geldwäsche vorgeworfen, sie sollen dabei geholfen haben, das Vermögen der Tochter zu verschleiern.
- Es ist nicht das erste Mal, dass das Model in ihrem Heimatland in der Kritik steht.
Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv
Das israelische Topmodel Bar Refaeli hat nach Ansicht eines Gerichts in ihrer Heimat Steuern in Millionenhöhe hinterzogen. Das Gericht in Lod lehnte den Einspruch der 33-Jährigen gegen entsprechende Zahlungsaufforderungen der israelischen Steuerbehörde ab. Anders als von Refaeli behauptet, habe sie in den Jahren 2009 und 2010 die meiste Zeit in Israel gelebt und sei deshalb dort steuerpflichtig. Refaeli will Berufung einlegen.
Refaeli steht der Justiz zufolge im Verdacht, zwischen 2009 und 2012 im Ausland erzieltes Einkommen in Höhe von umgerechnet mehr als 5,4 Millionen Euro nicht versteuert zu haben. Sie gibt an, in dieser Zeit mit dem Schauspieler Leonardo DiCaprio in den USA gelebt und dort ab 2007 ihre internationale Karriere verfolgt zu haben. Ihre Anwälte Moshe Mizrachi und Udi Barzilai argumentieren, sie habe mit den israelischen Steuerbehörden 2009 eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach sie in den USA steuerpflichtig sei. Erst ab 2013 habe sie wieder ständig in Israel gelebt.
Wegen ihrer Probleme mit der Justiz ist der Einsatz der einst von einem Männermagazin zur schönsten Frau der Welt gekürten 33-jährigen Israelin als Moderatorin beim Eurovision Songcontest (ESC) in Israel Mitte Mai nicht sicher. Ihre Eltern, Zipi und Rafi Refaeli, sollen dabei geholfen haben, dass der Name der Tochter nicht in Mietverträgen für Wohnungen in Israel und in Konten auftaucht. Ihnen wird unter anderem Geldwäsche vorgeworfen. Bar Refaeli soll Firmen im Ausland gegründet haben, um das Geld vor der israelischen Steuerbehörde zu schützen. Auch Promirabatte und teure Geschenke wie Autos soll sie dem Fiskus nicht gemeldet haben.
Es ist nicht das erste Mal, dass Refaeli in Israel für negative Schlagzeilen sorgt. Mit 18 Jahren entging sie dem Armeedienst, indem sie einen 18 Jahre älteren Freund der Familie heiratete. In Israel müssen Männer drei und Frauen zwei Jahre zur Armee - verheiratete Frauen sind davon allerdings ausgenommen. Im Jahr 2005 ließen sich die beiden wieder scheiden, nach zwei Jahren Ehe. Ihre Landsleute warfen dem Model daraufhin mangelnden Patriotismus vor. Der frühere Personalchef der Streitkräfte, Avi Zamir, rief im Jahr 2010 sogar dazu auf, von Refaeli beworbene Produkte nicht zu kaufen.