Süddeutsche Zeitung

Recht:Nespresso verklagt Konkurrenten wegen Clooney-Doppelgänger

Ein israelischer Kaffee-Hersteller wirbt mit einem Mann, der dem Schauspieler verblüffend ähnelt. Aus Spaß, sagt die Firma. Irreführung, sagt Nespresso.

Kapseln und Maschinen sehen aus wie die Originale. Etwas farbintensiver vielleicht. Die israelische Firma Israeli Espresso Club hat ihr Kaffee-Produkt ziemlich offensichtlich dem von Nespresso nachempfunden. Und nicht nur das Produkt, sondern auch dessen Werbung. In einem Fernsehspot tritt ein älterer, ergrauter und schicker Mann auf - der mysteriöserweise jenem George Clooney sehr ähnelt, der Nespresso als Werbe-Testimonial dient.

Alles nur Comedy, sagt Israeli Espresso Club. Die eine Firma wolle sich über die Werbefilme der anderen lustig machen. Außerdem würden Zuschauer darauf hingewiesen, dass ihr Darsteller nicht der echte Hollywood-Schauspieler sei.

Gar nicht witzig, sagt Nespresso. Mutterkonzern Nestle hat seinen israelischen Konkurrenten wegen Irreführung der Verbraucher auf 50 000 Dollar und die Rücknahme des Spots verklagt. Vor zwei Jahren war Nestle mit seiner Klage aus gleichem Grund schonmal vor einem Gericht in Tel Aviv gescheitert. Clooneys Auftritt für Nespresso unterliege nicht dem Schutz geistigen Eigentums, ansonsten gehörte er ja einzig und allein dem Schweizer Lebensmittelkonzern und könne für sonst niemanden mehr Werbung machen, hieß es in der damaligen Begründung.

Vergangene Woche legte der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern gegen diese Entscheidung Beschwerde ein.

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sz.de/max/fued
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