"Al-Salam 313":NRW: Großrazzia gegen irakische Rockergruppe

Großrazzia gegen Organisierte Kriminalität

Mehrere Hundert Einsatzkräfte durchsuchten am Dienstag Wohnungen in Essen und zehn weiteren Städten.

(Foto: Stephan Witte/dpa)
  • Die Polizei durchsucht die Räume von Mitgliedern einer irakischen Rockerorganisation in elf nordrhein-westfälischen Städten.
  • Dabei sei eine Person festgenommen worden.
  • Den Mitgliedern von "Al-Salam-313" wird unter anderem Waffenhandel und Schleuserkriminalität vorgeworfen.

Mit einem Großaufgebot geht die Polizei in Nordrhein-Westfalen seit dem frühen Mittwochmorgen gegen die irakische Rockerorganisation "Al-Salam 313" vor. Der Einsatz richte sich gegen 34 Beschuldigte der Organisation, so eine Sprecherin der Essener Polizei, die die Razzia gemeinsam mit der Essener Staatsanwaltschaft leitet. Herbert Reul, NRW-Innenminister, bestätigte am Mittwoch, dass eine Person festgenommen worden sei.

In Essen, Dortmund, Hünxe und Siegburg sowie sieben weiteren Städten durchsuchten seit fünf Uhr morgens 800 Einsatzkräfte Räume von Mitgliedern der Organisation, insgesamt seien es 49 Objekte gewesen, so Reul. Der Schwerpunkt des Einsatzes lag laut Polizei im Raum Köln und dem Ruhrgebiet. Zunächst sei der Einsatz ohne Zwischenfälle verlaufen, hieß es am Morgen. An der Razzia waren nach Polizeiangaben auch der SEK und Fahnder des Staatsschutzes beteiligt. Ziel der Maßnahmen sei es, Beweismittel zu finden. Die Polizei habe Falschgeld, Drogen, Computer, Handys und Datenträger beschlagnahmt, so Reul.

Die Gruppe sei der Polizei bereits bekannt gewesen, auch wenn sie in der Öffentlichkeit bisher wenig diskutiert worden sei, so Reul. Die Polizeiaktion sei über Monate vorbereitet worden - die Arbeit der Ermittler fange aber jetzt erst an.

Ihre Mitglieder seien zum Teil um irakische und syrische Staatsbürger, zum Teil handele es sich jedoch auch um deutsche Staatsbürger, wie eine Polizeisprecherin der SZ sagte. Den Mitgliedern wird unter anderem Waffen-, Drogenhandel und Schleuserkriminalität vorgeworfen. Außerdem sei eine mutmaßliche Einnahmequelle der Gruppe der Handel mit gefälschten Dokumenten. Dabei handele es sich vor allem um gefälschte Ausweise und Sprachzertifikate. Außerdem soll "Al-Salam 13" auch in Schleuserkriminalität verwickelt sein.

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