Raumfahrt:Winzige Bruchstücke, verheerender Schaden

Ein Riss in einem der Außentanks hat den Transport der US-Raumfähre "Discovery" vom Hangar zur Startrampe in Cape Canaveral erneut verzögert. Besorgniserregend: Ein ähnliches Problem führte vor zwei Jahren zur "Columbia"-Katastrophe.

Wegen eines Risses in der Isolierung des Treibstofftanks hat sich der Transport der US-Raumfähre "Discovery" am Mittwoch verzögert.

Raumfahrt: Raumfähre "Discovery"

Raumfähre "Discovery"

(Foto: Foto: Reuters)

Die Weltraumbehörde Nasa erklärte jedoch, der Riss gebe keinen Anlass zur Besorgnis. Nasa-Sprecherin Jessica Rye sprach von einem Haarriss. Fotos davon seien dem Hersteller des Tanks in Louisiana zugesandt worden, Reparaturen seien nicht nötig.

Die Wiederaufnahme des Space-Shuttle-Programms ist für Mitte Mai geplant. Abgebrochenes Isoliermaterial des Tanks führte vor zwei Jahren zum Absturz der Raumfähre "Columbia".

Erst am Dienstag räumte die Nasa ein, dass die nach dem Absturz der "Columbia" identifizierten technischen Probleme nicht vollständig gelöst seien. Es bleibe ein Restrisiko, dass erneut Isoliermaterial von einem Treibstofftank abbrechen und eine der Raumfähren beschädigen könnte.

Zwar sei nach technischen Verbesserungen während der zweijährigen Aussetzung der Flüge sichergestellt, dass sich keine größeren Stücke des Isolierschaums lösten, sagte der Nasa -Ingenieur John Muratore.

Unter ungünstigen Umständen könnten aber schon winzige Bruchstücke verheerenden Schaden auslösen, wie Computersimulationen zeigten. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei jedoch äußerst gering.

Wie beim Autofahren müssten auch bei der Raumfahrt gewisse Risiken in Kauf genommen werden, sagte Muratore. Das Stück Isolierschaum, das die Außenhülle der "Columbia" durchschlug und der siebenköpfigen Besatzung zum Verhängnis wurde, hatte die Größe eines Handkoffers.

Die Discovery soll Mitte Mai als erster Shuttle seit der Columbia Katastrophe ins Weltall starten. Tausende Wissenschaftler und Techniker haben die vergangenen zwei Jahre damit verbracht, die Raumfähren sicherer zu machen.

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