Raumfahrt:Immer wieder 2018

ISS crew member Anton Shkaplerov of Russia looks on during his space suit check shortly before his launch at the Baikonur Cosmodrome

Stößt mit Saft an, allerdings 16 Mal: Kosmonaut Schkaplerow.

(Foto: Shamil Zhumatov)

Niemand kann so oft Silvester feiern, wie die Kosmonauten auf der Internationalen Raumstation ISS. Anton Schkaplerow darf gleich 16 Mal die Datumsgrenze überqueren.

Von Friederike-Zoe Grasshoff

Die drängendsten Fragen an Silvester: Ist noch heute oder schon morgen? In welchem Jahr bin ich hier eigentlich? Und falls der Filmriss länger war als die Party: Kann man den Abend nochmal wiederholen? Silvester ist der Geburtstag unter den Feiertagen; ständig ist da dieser Druck mit den richtigen Leuten am richtigen Ort den richtigen Alkohol zu trinken, den Countdown um kurz vor Mitternacht nicht zu verpassen, um dann als bessere (wenn auch verkaterte) Version seiner selbst das neue Jahr zu beginnen.

Wäre man doch nur Astronaut. Man würde nicht nur wie ein weiser Voyeur auf die Erde blicken können, mit all den renitenten Böllern und dieser Raclette-Harmonie. Man könnte den Jahreswechsel einfach fünf Mal feiern, wenn irgendwas schiefgelaufen ist. Oder zwölf Mal. Oder noch öfters. Man ist ja ganz oben.

Auf der Internationalen Raumstation ISS werden die Astronauten an Silvester gleich ein paar Mal die Datumsgrenze überqueren. Frohes neues, frohes neues, froh ... in welchem Jahr sind wir jetzt? "Zum dritten Mal werde ich das neue Jahr im Orbit begrüßen", hatte der russische Kosmonaut Anton Schkaplerow vor seinem Start Mitte Dezember zur ISS gesagt. Insgesamt 16 Mal werde die ISS an Silvester die Datumsgrenze überqueren. Der Partyplan der Besatzung: "Wir fangen an, das neue Jahr zu feiern, wenn wir über die östlichen Inseln fliegen. Auf der Station wird es dann zehn Uhr sein. Danach feiern wir, wenn in Japan Mitternacht ist, weil Norishige zur Crew gehört. Danach feiern wir nach Moskauer Zeit", sagte Schkaplerow. Norishige Kanai ist Raumfahrer aus Japan.

Man wolle gemeinsam anstoßen, klar. Aber nicht mit Sekt, sondern mit Fruchtsaft, klar. Alkohol ist da oben verboten. Wie weise.

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