Der graue Kapuzenpulli, den der Teenager Trayvon Martin zum Zeitpunkt seines Todes trug, ist zum Symbol für den Rassismus in den USA avanciert. Ein Museum will ihn nun ausstellen - als wichtiges Zeugnis der Zeitgeschichte.
Zahlreiche Amerikaner machten Rassenhass dafür verantwortlich, dass Martin sterben musste. George Zimmerman habe ihn aufgrund seiner Hautfarbe und Kleidung verfolgt, argumentieren seine Fürsprecher, die sich nach dem Vorfall landesweit zu Protesten zusammenschlossen. Der Schütze Zimmerman, ein Nachbarschaftswächter, der behauptete, den 17-Jährigen aus Notwehr erschossen zu haben, wurde im Juli freigesprochen.
Die Smithsonian Institution hat nun Interesse an dem vielbeachteten Kleidungsstück geäußert. Die Einrichtung will den Pullover in seinem National Museum of African American History and Culture ausstellen, das im Jahr 2015 eröffnet werden soll. Der Kapuzenpulli habe ermöglicht, "auf symbolische Art über den Fall Trayvon Martin" zu sprechen, sagte der Leiter des Museums, Lonnie Bunch, der Washington Post. Die Kuratoren könnten so "die größeren Fragen stellen", die der Fall aufgeworfen hatte.
Doch bis die Familie des Opfers den Pullover zurückbekommt, könnten noch Jahre vergehen. Das Justizministerium habe angeordnet, das Kleidungsstück nicht herauszugeben, da noch eine bürgerrechtliche Untersuchung ausstünde, die aber mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Resultate hervorbringen werde. Danach dürfen Martins Angehörige entscheiden, was mit dem Kapuzenpulli geschieht.