Tödliche Verkehrsunfälle:Wann sind Autoraser Mörder?

Tödliche Verkehrsunfälle: Der Präzedenzfall: Am 1. Februar 2016 liefern sich zwei junge Männer ein Rennen quer durch Berlin. Auf einer Kreuzung krachte eines ihrer Autos in den Jeep eines Rentners. Einer der beiden Fahrer wurden später wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Präzedenzfall: Am 1. Februar 2016 liefern sich zwei junge Männer ein Rennen quer durch Berlin. Auf einer Kreuzung krachte eines ihrer Autos in den Jeep eines Rentners. Einer der beiden Fahrer wurden später wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

(Foto: Britta Pedersen/dpa/Bearbeitung: SZ)

In Neuruppin steht ein junger Mann vor Gericht, der mit seinem 510-PS-Wagen zwei Frauen totfuhr. Er wäre nicht der erste Raser, der wegen Mordes verurteilt wird.

Von Wolfgang Janisch

Vor fünfeinhalb Jahren hat das Landgericht Berlin ein spektakuläres Urteil gefällt. Raserei mit tödlichen Folgen, oft begangen von jungen Männern in übermotorisierten Autos, sollte aus Sicht des Gerichts auch als Mord bestraft werden können - worauf zwingend lebenslange Haft steht. Es ging damals um zwei Männer, die als "Kudamm-Raser" traurige Berühmtheit erlangt hatten. Bei einem spontanen Rennen durch Berlin hatten sie einen Rentner zu Tode gefahren. Das Verfahren ging mehrmals zwischen Landgericht und Bundesgerichtshof (BGH) hin und her, aber mit dem BGH-Urteil vom Juni 2020 stand es am Ende fest: Raser können als Mörder bestraft werden.

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