Süddeutsche Zeitung

Randale bei FacebookGefällt uns nicht: Unbekannte randalieren an Facebook-Zentrale in Hamburg

Es flogen Steine und Rauchbomben. Ein Bekennerschreiben weist auf linksextreme Täter hin.

Neue Geschäftsbedingungen, mangelnde Privatsphäre oder der Umgang mit Hasskommentaren - dafür wird Facebook oft und vor allem lautstark kritisiert. Bislang beschränkte sich die Empörung aber auf wütende Kommentare. Jetzt ist der Ärger zum ersten Mal nicht nur in verbale, sondern in echte Gewalt umgeschlagen.

15-20 Jugendliche warfen Steine und Farbbeutel

Am Samstagabend haben Unbekannte an der Facebook-Zentrale in Hamburg randaliert. Eine Gruppe von 15 bis 20 Personen soll um etwa 21 Uhr Steine und Farbbeutel gegen die Fassade der Caffamacherreihe 7 geworfen haben. Fensterscheiben und die Eingangstür wurden beschädigt, die Polizei spricht außerdem von Rauchkörpern, die gezündet worden sein sollen. Mit roter Farbe sprühten die Täter in meterhohen Buchstaben "facebook Dislike" auf eine Außenwand.

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, hätten die jugendlichen Täter zuvor bereits in Winterhude und im Gängeviertel randaliert, bevor sie in die Neustadt weiterzogen. Nach der Tat flüchteten sie zu Fuß, trotz einer Fahndung mit 14 Streifenwagen konnten sie nicht gefasst werden. Nach Polizeiangaben ermittelt nun der Staatsschutz gegen die schwarz gekleideten und mit Sturmhauben vermummten Angreifer.

Mutmaßlich linksextremistische Täter

Die Polizei vermutet, dass die Täter aus dem linken Spektrum kommen. Dafür spricht auch ein angebliches Bekennerschreiben auf dem linken Portal Indiymedia. Die Autoren brüsten sich damit, sie hätten Facebook "gehackt" und deren Deutschlandzentral "zerhackt". Man wolle "gegen die digitale Kontrolle und den Versuch der Übernahme unseres Lebens aktiv" werden und fordern dazu auf, sich dem "real-life-hacking-team" anzuschließen.

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