Rätselhafte Pinguin-Entführung:Fracksausen in Dublin

Die Bewohner der irischen Hauptstadt dürften ihren Augen nicht getraut haben, als ein Pinguin durch die Straßen watschelte. Lady "Kelli" war zuvor aus dem Dubliner Zoo gekidnappt und dann in der Innenstadt ausgesetzt worden.

Einem mysteriösen Entführungsfall geht derzeit die irische Polizei nach: Unbekannte haben ein Pinguin-Weibchen aus dem Dubliner Zoo verschleppt - und später auf einem Bürgersteig im Zentrum der irischen Hauptstadt ausgesetzt, wie die Polizei mitteilte. Die Täter, eine Gruppe von Männern, seien am Donnerstagmorgen gegen acht Uhr in das Gehege eingedrungen und hätten den Seevogel mitgenommen. "Die Ermittlungen dauern an, wer diese Leute waren", sagte ein Polizeisprecher.

Pinguine, dpa

Nachdem ihre Kidnapper sie auf einem Bürgersteig im Zentrum von Dublin ausgesetzt hatten, watschelte Pinguin-Dame "Kelli" durch die Straßen der irischen Hauptstadt.

(Foto: dpa)

Dank eines implantierten Mikrochips konnte "Kelli" von Mitarbeitern des Tierparks und der zur Hilfe gerufenen Polizei schließlich im Großstadtdschungel geortet werden: Die Pinguin-Dame watschelte durch die Straßen Dublins. Sie wurde eingefangen und in den Zoo zurückgebracht. Dort konnte sie nach einer eingehenden ärztlichen Untersuchung wieder mit ihrem Partner "Mick" vereint werden.

Dass die zehnjährige Pinguin-Lady im Gefieder-Frack angesichts der nicht zimperlichen Behandlung ihrer Entführer unversehrt geblieben ist, erscheint als Glücksfall: Irische Medien berichteten, die Männer hätten den Humboldt-Pinguin in einen Sack gesteckt und gegenüber dem Taxi-Fahrer, der sie einige Kilometer mitnahm, behauptet, in dem Sack befinde sich ein Kaninchen.

Auch wenn sich die Aktion nach einem tierischen Coup anhört, die Zoodirektion fand das Kidnapping nicht zum Lachen: Der zehn Jahre alte Humboldt-Pinguin hätte während der Entführung verletzt oder später von einem Auto überfahren werden können, erklärte der Tierpark.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Zoo Opfer eines bösen Streichs wird. Vor zwei Jahren wurde die Vermittlungszentrale mit Anrufen bombardiert, die mit "Roary Lyon" (dem "brüllenden Löwen"), "G. Raffe" und "Ana Conda" verbunden werden wollten.

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