Prozesse - Wuppertal:Frauen erstochen: Angeklagter soll Tat angekündigt haben

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Eine Statue der Justitia steht mit Waage und Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Wuppertal (dpa/lnw) - Der Verdächtige für die Tötung zweier Frauen in Haan bei Wuppertal soll mehrfach eine Gewalttat angekündigt haben. Das wurde beim Prozessauftakt gegen den 46-Jährigen am Wuppertaler Landgericht durch die Zeugenaussage eines Polizisten bekannt. Der Angeklagte schwieg am Montag zu den Vorwürfen.

Der 46-Jährige muss sich wegen zweifachen Totschlags vor dem Gericht verantworten. Laut Anklage hatte der Pole am 23. April vergangenen Jahres in der Wohnung, in der seine ehemalige Lebensgefährtin mit ihrer Mutter lebte, mit einem großen Messer auf beide Frauen eingestochen.

Seine 64 Jahre alte Ex-Freundin starb durch einen Stich ins Herz. Ihre Leiche wies noch fünf weitere Stichwunden auf. Ihre 84 Jahre alte Mutter erlitt einen Stich in den Bauch, der ihren Darm verletzte und schwere Komplikationen auslöste, die ursächlich für den Tod der Frau zwei Monate später gewesen sein sollen.

Die Tatwaffe hatte laut Anklage eine Klingenlänge von 22 Zentimetern. Entdeckt hatte die Tat die Tochter und Enkelin der beiden Frauen. Sie hatte sich gewundert, dass sie die Wohnungstür nicht aufschließen konnte und dann ein Wimmern aus der Wohnung gehört. Der Verdächtige war später im benachbarten Hilden sturzbetrunken vor dem Rathaus liegend entdeckt und festgenommen worden.

Die 64-Jährige und er hatten sich in einer Suchtklinik kennengelernt. Während sie dort ihre Alkoholsucht in den Griff bekam, war er rückfällig geworden. Das soll auch der Grund für die Trennung gewesen sein, mit der sich der 46-Jährige anscheinend nicht abfinden wollte.

Einer der Polizisten, die als erste am Tatort waren, berichtete als Zeuge: Als er eintraf, habe die Tochter und Enkelin der beiden Frauen ihre tote Mutter auf dem Schoß gehalten, während ihr Freund die Großmutter wiederbelebt habe. Immer wieder sei der Name des späteren Angeklagten gefallen, der nur zwei Häuser weiter gewohnt habe. "Das Haus wurde dann sofort umstellt", sagte er.

Zwischen der 64-Jährigen und und ihren Ex-Freund habe es kurz vor der Tat einen Streit gegeben, sagte ein weiterer Polizist aus. Die Tochter habe berichtet, er habe eine solche Tat mehrfach angekündigt.

© dpa-infocom, dpa:220109-99-646820/3

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