Prozesse - Tübingen:Mehrere Jahre Haft für falschen Polizisten

Tübingen (dpa/lsw) - Wegen einer Betrugsmasche als falscher Polizist ist ein 31-Jähriger vor dem Landgericht Tübingen zu vier Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Kammer sprach ihn am Donnerstag in drei Fällen des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges sowie wegen zwei versuchten Taten schuldig, wie Staatsanwalt Nicolaus Wegele sagte. Zudem sei die Unterbringung in einer Entzugseinrichtung angeordnet worden (Az.: 2 KLs 42 Js 11412/17).

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Tübingen (dpa/lsw) - Wegen einer Betrugsmasche als falscher Polizist ist ein 31-Jähriger vor dem Landgericht Tübingen zu vier Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Kammer sprach ihn am Donnerstag in drei Fällen des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges sowie wegen zwei versuchten Taten schuldig, wie Staatsanwalt Nicolaus Wegele sagte. Zudem sei die Unterbringung in einer Entzugseinrichtung angeordnet worden (Az.: 2 KLs 42 Js 11412/17).

Der 31-Jährige hatte zuvor in der Verhandlung gestanden, gemeinsam mit Komplizen Senioren um Schmuck und Geld im Wert von insgesamt 113 000 Euro gebracht zu haben. Am Telefon gab er sich als Polizist aus. Von einem Call-Center in der Türkei kontaktierte er Menschen in Baden-Württemberg, um ihnen weiszumachen, ihr Vermögen sei von Einbrecherbanden bedroht.

Das Geständnis gehörte zu einem Deal, auf den sich Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidiger verständigt hatten. Dem Angeklagten wurde eine mildere Strafe zugesagt, sollte er sich umfänglich äußern. Kammer und Staatsanwaltschaft hatten sich erhofft, so Informationen zu den Hintermännern in der Türkei zu bekommen. "Aus Angst vor diesen Leuten wollte er aber keine Namen nennen", erklärte Wegele. Das Gericht blieb unter der in der Abmachung vereinbarten Freiheitsstrafe von höchstens fünf Jahren und sechs Monaten.

Das Urteil ist erst nach Ablauf der Rechtsmittelfrist von einer Woche rechtskräftig. Fünf Komplizen, die in Deutschland agiert hatten, sind bereits verurteilt.

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