Prozesse - Schwerin:Vater gesteht Missbrauch seiner Tochter: Haft droht

Deutschland
Das Gebäude des Landgerichts am Demmlerplatz. Foto: Jens Büttner/zb/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Ein 44 Jahre alter Mann aus Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) hat gestanden, im vergangenen Jahr seine anfangs zwölf Jahre alte Tochter mindestens achtmal sexuell missbraucht zu haben. Der Angeklagte empfinde seine Taten als "unverzeihlich und unentschuldbar", teilte der Verteidiger am Mittwoch in einer Erklärung vor dem Landgericht in Schwerin mit.

Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten sich vor dem Geständnis auf eine Höchststrafe von fünf Jahren und vier Monaten verständigt. Damit wurde dem Mädchen erspart, als Zeugin vor Gericht aussagen zu müssen. Die heute 13-Jährige hatte sich im September 2019 einer Schulsozialarbeiterin offenbart. Inzwischen sei sie dauerhaft in psychiatrischer Behandlung, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Vater schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes und Missbrauch einer Schutzbefohlenen vor. Der Mann habe es regelmäßig ausgenutzt, dass die anderen Familienmitglieder nicht zu Hause waren.

Gegenüber Ermittlern hatte das Mädchen von deutlich mehr Übergriffen des Vaters berichtet, wie aus einem vor Gericht verlesenen Vernehmungsprotokoll hervorging. Die Details blieben jedoch zu vage, als dass die Staatsanwaltschaft sie konkret in die Anklage aufnehmen konnte.

Der angeklagte Vater sagte, er sei froh im Gefängnis zu sein. Auch sei er bereit, 20 000 Euro Schmerzensgeld an seine Tochter zu zahlen. "Ich habe mir selbst alles kaputt gemacht", sagte er.

Der Prozess soll am Donnerstag fortgesetzt und voraussichtlich mit den Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung sowie dem Urteil beendet werden.

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