Osnabrück (dpa/lni) - Eine frühere FDP-Kommunalpolitikerin aus Quakenbrück hat ihre Berufung gegen ihre Verurteilung wegen Wahlfälschung zurückgezogen. Das Verfahren sei damit rechtskräftig abgeschlossen, teilte das Landgericht Osnabrück am Dienstag mit. Die Angeklagte war 2018 vom Amtsgericht Bersenbrück unter anderem wegen Wahlfälschung in fünf Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Die Frau hatte bei den Kommunalwahlen 2016 als Kandidatin für den Stadtrat Quakenbrück und den Kreistag des Landkreises Osnabrück kandidiert.
Laut Anklage soll die Politikerin in einigen Fällen Wahlunterlagen anstelle der Wahlberechtigten ausgefüllt und selbst die Kreuze gesetzt haben. In anderen Fällen soll sie den Wählern gesagt haben, wo diese ihr Kreuz setzen sollen, was diese dann vor den Augen der Politikerin taten. Bei den Wählern handelte es sich um Menschen mit Migrationshintergrund. Den Wahlbetrug hatte die Frau im Berufungsverfahren am Landgericht eingeräumt. Ihre Berufung hatte sich laut Gericht auf das Strafmaß beschränkt.
Im Zusammenhang mit Manipulationen bei der Kommunalwahl 2016 in Quakenbrück hatte das Landgericht Osnabrück im vergangenen Jahr auch vier Kommunalpolitiker der Linkspartei zu Freiheitsstrafen auf Bewährung verurteilt.