Darmstadt (dpa/lhe) - Wegen schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung sind zwei Feuerwehrmänner vom Landgericht Darmstadt zu je vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Die 21 und 22 Jahre alten Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr hatten gestanden, in der Nacht zum 31. Oktober 2019 in Offenbach einen Kellerbrand in einem achtstöckigen Hochhaus gelegt zu haben. Nach eigenen Angaben wollten sie endlich mal an einem größeren Löscheinsatz teilnehmen. Von der Brandstiftung gibt es aber auch ein Überwachungsvideo. Das Feuer war schwer zu löschen, der Einsatz der Berufsfeuerwehr und zweier Freiwilligen Wehren dauerte elf Stunden. Drei Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen.
Mit dem Urteil orientierte sich das Gericht an den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die auf fünf Jahre für den 21-Jährigen und vier Jahre und acht Monate für den 22-Jährigen plädiert hatte. Staatsanwaltschaft und Gericht hatten nach der Beweisaufnahme die Brandstiftung jedoch nicht mehr als den angeklagten Mordversuch an den über 40 Hausbewohnern gesehen. "Dass sie sagten, uns war alles egal, konnten wir nicht feststellen", sagte der Vorsitzende Richter Jens Aßling in der Urteilsbegründung. Aber "unglaublich leichtsinnig" seien die beiden Verurteilten gewesen. Die Angeklagten gingen nach eigenen Aussagen davon aus, dass nicht viel passieren kann. Im Keller gab es eine Brandschutztür und Rauchmelder.
Die Verteidiger hatten jeweils zwei Jahre und acht Monate Haft gefordert. "Diese Art der Begehung rechtfertigt eine höhere Strafe", erklärte der Richter in der Urteilsbegründung. Er erinnerte daran, dass die Angeklagten den Brand in einem vollgestellten Keller an zwei Stellen nachts gegen 1.00 Uhr gelegt hatten. "Der Sachschaden, den Sie angerichtet haben, beträgt 160 000 Euro", erinnerte der Richter. "Der wird Sie ein Leben lang verfolgen." Er appellierte an die jungen Männer, die Zeit in Haft zu nutzen und eine Ausbildung zu absolvieren.