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Prozesse - Neubrandenburg:Geldforderung gegen Diestel: Noch kein Urteil im Prozess

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Neubrandenburg/Potsdam (dpa) - Im Rechtsstreit um Geldforderungen gegen den letzten DDR-Innenminister und Anwalt Peter-Michael Diestel am Landgericht Neubrandenburg wird ein weiterer Zeuge nötig. Wie Richter Christian Weidlich am Mittwoch am Landgericht erklärte, soll im August ein ehemaliger Anwaltspartner Diestels - der Vorgänger des Klägers Mario Genth - angehört werden. Dabei geht es darum, ob die Gesellschafteranteile des Zeugen bei dessen Ausscheiden in Potsdam an den Kläger übergegangen sind und Diestel davon gewusst habe. Ein zuletzt unterbreitetes Vergleichsangebot des Landgerichtes mit einer geringeren Entschädigung für den Kläger habe Diestel als Beklagter abglehnt.

Der Kläger aus Werder bei Potsdam fordert als ehemaliger Kanzleipartner noch 280 000 Euro ein. Genth hatte nach eigenen Angaben 37,5 Prozent der Gesellschafteranteile der gemeinsamen Kanzlei in Potsdam übernommen, die 2017 aufgelöst worden war. Diese will er von dem nun geladenen Zeugen, mit Wissen Diestels, bekommen haben. Diestels Anwältin hatte dies im ersten Verhandlungstermin aber zurückgewiesen.

Am Mittwoch war keine der beiden Seiten zu dem Verkündungstermin am Landgericht angereist. Diestel war am Prozessauftakt auch nicht gekommen und hatte sich von einer Anwältin vertreten lassen. Der 69-Jährige war in der letzten DDR-Regierung von April bis Oktober 1990 Innenminister. Inzwischen liegt das Zentrum seiner Kanzlei in Zislow, was zum Landgerichtsbezirk Neubrandenburg gehört. Der Prozess soll am 11. August fortgesetzt werden.

© dpa-infocom, dpa:210512-99-570693/2

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