Prozesse - Mannheim:Mädchen aus Rumänien missbraucht: Vorwürfe werden eingeräumt

Baden-Württemberg
Ein Strafgesetzbuch (StGB) steht in einem Gericht auf der Richterbank. Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Mannheim (dpa/lsw) - Im Prozess um schweren Menschenhandel und sexuellen Missbrauch zweier 14 und 15 Jahre alter Mädchen hat ein 50 Jahre alter Mann die ihm vorgeworfenen Taten eingeräumt. Das sagte sein Rechtsanwalt zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Mannheim. Die Anklageschrift wurde am Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlesen - unter anderem aus Gründen des Opferschutzes. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten aus dem rheinland-pfälzischen Wachenheim vor, die Mädchen mit Hilfe von drei ebenfalls angeklagten Komplizen aus Rumänien geholt und sich an ihnen vergangen zu haben.

Bei den Mitangeklagten handelt es sich um zwei 40 und 24 Jahre alte rumänische Männer sowie um eine 37 Jahre alte Rumänin. Neben sexuellem Missbrauch und schwerem Menschenhandel geht es auch um den Vorwurf der schweren Zwangsprostitution beziehungsweise um Beihilfe dazu. 2017 und 2019 soll der Hauptangeklagte seine Komplizen dazu bewogen haben, die Mädchen mit falschen Angaben nach Mannheim zu locken. Der Deutsche habe dann gegen den Willen der Jugendlichen Sex mit diesen gehabt. Das damals 15 Jahre alte Mädchen habe sich 2017 selbst befreien können.

Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, waren Ermittler im Internet auf die Spur der Angeklagten gekommen. Die Anklage wirft dem 50-Jährigen außerdem vor, kinderpornografisches Material gekauft und mehr als 100 Videos und 6000 Bilder gespeichert zu haben. Die Anklage strebe eine "gravierende Haftstrafe" für den Hauptangeklagten an, sagte die Sprecherin.

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