Prozesse - Mainz:Verhandlung über Pflegekosten für schwerbehinderten Mann

Mainz (dpa/lrs) - Über die Pflegekosten eines schwerbehinderten Mannes verhandelt heute das Sozialgericht Mainz in zwei Verfahren. Der 31-Jährige muss rund um die Uhr betreut werden und beschäftigt daher elf Assistenzkräfte sowie eine Fallmanagerin. Über die Kosten dafür gibt es Streit.

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Mainz (dpa/lrs) - Über die Pflegekosten eines schwerbehinderten Mannes verhandelt heute das Sozialgericht Mainz in zwei Verfahren. Der 31-Jährige muss rund um die Uhr betreut werden und beschäftigt daher elf Assistenzkräfte sowie eine Fallmanagerin. Über die Kosten dafür gibt es Streit.

Der Kläger Markus Igel leidet unter einer frühkindlichen Hirnschädigung. Das beklagte Saarland hat dem Mann - der inzwischen im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach wohnt - vor rund fünf Jahren einen Betrag in Höhe von monatlich rund 7350 Euro für die notwendige 24-stündige Betreuung bewilligt, wie das Sozialgericht in Mainz mitteilte. Dies reicht nach Ansicht des Klägers aber nicht aus, notwendig seien weitere rund 5400 Euro pro Monat.

Igel habe bereits seine Kindheit und Jugend in einem Heim verbringen müssen und dies drohe ihm nun erneut, heißt es in einer Online-Petition der Beinhderten-Plattform "Abilitywatch" mit dem Titel "Lasst Markus und andere Behinderte selbstbestimmt leben!" Igel lehne dies ab, da damit der Verlust seines selbstbestimmten Lebens einhergehen würde. Auch der andere Vorschlag, osteuropäische Pflegekräfte anzustellen, sei aufgrund seiner Sprachbehinderung schwierig.

Im ersten - weniger komplexen - Verfahren geht es vor allem um die Zuständigkeit des Kostenträgers. Das anschließende Verfahren befasst sich damit, was dem Kläger zuzumuten ist, wie ein Gerichtssprecher erläuterte.

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