Prozesse - Lübeck:Berufungsprozess gegen Ex-Chef des Weißen Rings im August

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Eine Figur "Justitia" steht auf einem Schreibtisch. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Lübeck (dpa/lno) - Das Berufungsverfahren gegen den ehemaligen Leiter der Opferschutzorganisation Weißer Ring Lübeck geht in die nächste Runde. Das Landgericht habe die erneute Hauptverhandlung für den 17. und den 24. August angesetzt, teilte das Landgericht am Dienstag mit. Das Amtsgericht Lübeck hatte den pensionierten Polizisten im September 2019 nach einem Indizienprozess vom Vorwurf des Exhibitionismus freigesprochen. Dagegen hatten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Nebenklägerin Berufung eingelegt.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Berufung im Januar zurückgezogen. Zuvor war den Angaben zufolge ein weiteres aussagepsychologisches Gutachten zum Aussageverhalten der Hauptbelastungszeugin vorgelegt worden, das vom Gericht in Auftrag gegeben worden war. Die Nebenklägerin bleibt jedoch bei ihren Vorwürfen gegen den ehemaligen Leiter des Weißen Rings Lübeck.

Dem Mann wird vorgeworfen, sich im April 2016 bei einem Beratungsgespräch vor einer Klientin entblößt zu haben. Sie hatte sich Hilfe suchend an die Opferschutzorganisation gewandt, weil ihr Ehemann sie kurz zuvor verlassen und ihr Konto geplündert hatte. Der Angeklagte bestreitet nach Angaben seines Verteidigers die Vorwürfe.

Im ersten Prozess im Sommer 2019 hatte eine vom Gericht beauftragte psychiatrische Sachverständige die Zeugin als nur bedingt glaubwürdig bezeichnet. Es sei zumindest nicht auszuschließen, dass die Zeugin und Nebenklägerin die Situation in ihren Aussagen bewusst dramatisiert habe, hatte sie damals ausgesagt.

© dpa-infocom, dpa:210427-99-370606/2

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