Greifswald (dpa/mv) - Mehr als ein Jahr nach dem Großbrand bei einem Holzverarbeiter in Loitz (Vorpommern-Greifswald) beginnt am Mittwoch (10.30 Uhr) der Prozess gegen einen Beschuldigten. Der 39-jährige Handwerker muss sich wegen fahrlässiger Brandstiftung vor dem Amtsgericht Greifswald verantworten. Für den Prozess sind vier Zeugen und ein Brandgutachter geladen.
Der Handwerker soll Anfang Juni 2020 beim Aufbau einer Solaranlage auf dem Dach beteiligt und dabei Schweißarbeiten erledigt haben. Nach Feierabend habe er aber keine Vorkehrungen getroffen, um einen Brand zu verhindern, wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann vor.
Die mit Bitumen getränkte Dachpappe fing Feuer. Es entwickelte sich ein Großbrand, so dass das Sägewerk zerstört wurde. Ein rund 2000 Quadratmeter großes Holzlager brannte auch ab. Der Schaden wurde auf 1 bis 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die enormen Rauchsäulen waren rund 50 Kilometer weit bis nach Stralsund noch zu sehen. Einige Nachbargebäude wurden beschädigt.
Der Beschuldigte hat laut Anklagebehörde eingeräumt, auf dem Dach gearbeitet zu haben, streite aber die Verantwortung für das Feuer ab. Ernsthaft verletzt wurde niemand. Rund 200 Feuerwehrleute konnten den Brand erst einen Tag später löschen und verhindern, dass auch ein Heizöl- und ein Chemikalienlager in Flammen aufgingen.
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