Prozesse - Köln:Prozessbeginn: Tödlicher Streit auf Kölner Ebertplatz

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Außenansicht des Landgerichts Köln. Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Köln (dpa/lnw) - Nach einem blutigen Streit auf dem Kölner Ebertplatz steht seit Donnerstag ein 24-Jähriger wegen Totschlags vor Gericht. Der Somalier soll im vergangenen August einen Landsmann mit einem Stich in den Hals getötet haben. Laut Anklage fügte er dem 25 Jahre alten Opfer die tödliche Verletzung mit einer "abgebrochenen Bierflasche, einem Messer oder einem ähnlichen Gegenstand" zu. Der Angeklagte wollte sich bei dem Prozess im Kölner Landgericht zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Vor der Tat hatte es laut Staatsanwaltschaft eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gegeben. In dem Tumult soll der Angeklagte zunächst mit einem anderen Mann in Streit geraten sein, in den sich das spätere Opfer dann eingemischt habe. Dann habe der Angeklagte zugestochen. Der Stich durchtrennte die Halsschlagader des 25-Jährigen, er verblutete. Hintergrund des Streits soll nach früheren Angaben der Ermittler ein Konflikt unter Drogendealern gewesen sein.

Der Ebertplatz in der Kölner Innenstadt galt lange als Brennpunkt der Drogenkriminalität. In die überregionalen Schlagzeilen geriet der Platz 2017 nach einem ebenfalls tödlich verlaufenen Konflikt zwischen Dealern. Durch eine Umgestaltung und Wiederbelebung wurde die Fläche danach gezielt aufgewertet, die Rede war vom "Wunder vom Ebertplatz". Als Folge der jüngsten Gewalttat überwacht die Polizei den Ebertplatz seit Oktober 2019 mit Videokameras.

Dennoch gebe es dort nach wie vor Drogenkriminalität, sagte ein Polizeisprecher. Zum Teil würden die Geschäfte nun außerhalb des Aufnahmebereichs der Kameras abgewickelt. "Dem tragen wir durch eine verstärkte Präsenz von Beamten Rechnung." Seit Jahresbeginn habe die Polizei am Ebertplatz 14 Verdächtige in Gewahrsam genommen.

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