Prozesse - Hannover:Rockerboss Frank Hanebuth vor Gericht: Urteil wird erwartet

Deutschland
Das historische Hauptgebäude des Amtsgerichts Hannover. Foto: Holger Hollemann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hannover (dpa) - Nach einer überraschenden Wende im Prozess gegen Rockerboss Frank Hanebuth wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung, Beihilfe zur Nötigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz steht das Urteil bevor. Am heutigen Donnerstag (9.00 Uhr) sollen zunächst noch Zeugen gehört werden, dann halten Ankläger und Verteidiger ihre Plädoyers, schließlich soll das Urteil am Amtsgericht Hannover fallen.

Am Dienstag hatte das mutmaßliche Opfer weitgehend die Aussage verweigert. Er erinnere sich nicht, sagte der 40 Jahre alte Kfz-Mechaniker. Die Polizei habe aus einem Streit "eine Affäre gemacht", er sei unsicher, ob er sich im Falle einer Aussage selbst belaste.

Hanebuth soll mit fünf weiteren Männern beteiligt gewesen sein, als der Mann geschlagen wurde. Alle Beschuldigten gehörten laut Anklage zur Rockergruppe Hells Angels. Im April 2018 sollen die Männer zu dem Chef der Autowerkstatt in Langenhagen bei Hannover gekommen sein. Dabei soll der 40-Jährige geschlagen worden sein - allerdings nicht von Hanebuth, sondern von einem heute 46-Jährigen.

Bei dem Vorfall ging es der Anklage zufolge um Mietrückstände von 2500 Euro, der Kfz-Mechaniker sprach dagegen von einem "Konflikt" um seine 44 Jahre alte Ex-Partnerin. Diese sagte aus, sie und ihre 26 Jahre alte Tochter seien von dem 40-Jährigen über Jahre bedroht worden.

Bei einer Razzia im Zusammenhang mit den Vorwürfen sollen im November 2018 verbotene Waffen auf dem Anwesen von Hanebuth gefunden worden sein.

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