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Prozesse:Guatemalas Ex-Präsident zu 16 Jahren Haft verurteilt

Das ehemalige Staatsoberhaupt Otto Pérez Molina soll zusammen mit seiner Vizepräsidentin Roxana Baldetti eine kriminelle Vereinigung gebildet haben - der Vorwurf lauet Zollbetrug.

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Guatemala-Stadt (dpa) - Wegen Korruption ist der guatemaltekische Ex-Präsident Otto Pérez Molina (2012-2015) zu 16 Jahren Haft verurteilt worden.

Der 72-jährige frühere General habe das kriminelle Netzwerk „La Línea“ im Zollwesen geführt, urteilte das Gericht. Die Staatsanwaltschaft hatte 30 Jahre Haft gefordert. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden.

Auch die ehemalige Vizepräsidentin Roxana Baldetti wurde zu einer Freiheitsstrafe von 16 Jahren verurteilt. Pérez und Baldetti wurden der Bildung einer kriminellen Vereinigung und des Zollbetrugs für schuldig befunden. Vom Vorwurf der ungerechtfertigten Bereicherung wurden sie hingegen freigesprochen. Beide saßen seit 2015 in Untersuchungshaft und weisen die Anschuldigungen zurück. Dutzende weitere Angeklagte wurden ebenfalls zu Haftstrafen verurteilt.

Die Gruppe hatte den Ermittlern zufolge Unternehmen ermöglicht, gegen Schmiergeldzahlungen bei der Einfuhr von Waren Steuern zu hinterziehen. Baldetti war 2018 in einem anderen Korruptionsverfahren bereits zu mehr als 15 Jahren Haft verurteilt worden.

© dpa-infocom, dpa:221208-99-822536/2

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