Prozesse - Gera:Haftstrafe für Brandt im Betrugsprozess gefordert

Gera (dpa/th) - Der ehemalige Thüringer NPD-Funktionär und V-Mann des Verfassungsschutzes, Tino Brandt, soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wegen Betrugs im großen Stil für sechs Jahre und neun Monate hinter Gitter. Außerdem forderte die Anklagebehörde am Mittwoch vor dem Geraer Landgericht rund 135 000 Euro Schadenersatz von Brandt. Für die beiden verbliebenen Mitangeklagten verlangte die Staatsanwaltschaft Bewährungsstrafen sowie die Zahlung von 68 000 Euro.

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Gera (dpa/th) - Der ehemalige Thüringer NPD-Funktionär und V-Mann des Verfassungsschutzes, Tino Brandt, soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wegen Betrugs im großen Stil für sechs Jahre und neun Monate hinter Gitter. Außerdem forderte die Anklagebehörde am Mittwoch vor dem Geraer Landgericht rund 135 000 Euro Schadenersatz von Brandt. Für die beiden verbliebenen Mitangeklagten verlangte die Staatsanwaltschaft Bewährungsstrafen sowie die Zahlung von 68 000 Euro.

In dem seit April vergangenen Jahres laufenden Verfahren standen ursprünglich 13 Angeklagte wegen Versicherungsbetrugs bei Arbeitsämtern, Krankenkassen und Versicherungen vor Gericht. Die Verfahren gegen die meisten der Angeklagten wurden abgetrennt, eingestellt oder sind bereits mit Urteil abgeschlossen worden.

Die dem vorbestraften Brandt und den beiden Mitangeklagten vorgeworfenen Betrugsfälle ereigneten sich zwischen 2009 und 2012. Sie sollen laut Anklage mit fingierten Arbeitsverträgen, vorgetäuschten Krankheiten und Unfällen sowie mit überhöhten Versicherungsverträgen bei Arbeitsämtern, Krankenkassen und Unfallversicherungen abkassiert haben. Der Schaden liegt nach früheren Angaben bei fast 900 000 Euro.

Der Prozess soll am kommenden Mittwoch mit den Plädoyers der Verteidigung fortgesetzt werden. Möglicherweise wird in einer Woche auch das Urteil verkündet.

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