Detmold (dpa/lnw) - Ein 56-jähriger Mann ist rund zehn Monate nach dem Tod seiner Mutter bei einem Hausbrand wegen Mordes verurteilt worden. Das Landgericht Detmold verhängte am Donnerstag wegen Mordes in Tateinheit mit Brandstiftung mit Todesfolge eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Zunächst soll der Mann vier Jahre Strafhaft in einer Justizvollzugsanstalt verbüßen. Das Gericht ordnete an, dass er danach in eine geschlossene Entziehungsanstalt überführt wird, um seine Alkoholsucht zu therapieren.
Der Mann hatte nach Überzeugung des Gerichts im November 2022 ein Feuer in dem gemeinsam bewohnten Haus in Detmold gelegt und seine Mutter umgebracht. Die 77-Jährige hatte schwere Brandverletzungen erlitten und war einen Tag nach dem Vorfall in einer Klinik gestorben. Der Sohn hatte damals selbst den Notruf gewählt und gegenüber der Feuerwehr am Brandort behauptet, es sei niemand mehr im Haus. Tatsächlich hatte sich seine Mutter im Obergeschoss befunden.
Gerichtssprecher Wolfram Wormuth sagte, als Therapiezeit in der Entziehungsanstalt werde mit mindestens zwei Jahren gerechnet. Je nach Therapieerfolg, allgemeiner Führung und Prognose sei nach sechs Jahren die Prüfung einer vorzeitigen Haftentlassung denkbar.
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