Prozesse - Frankfurt am Main:Ehefrau lebensgefährlich verletzt: Prozessbeginn

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Eine Bronzeplastik der römischen Göttin der Gerechtigkeit, Justitia. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Aus Eifersucht soll ein Mann seine Ehefrau verprügelt und lebensgefährlich verletzt haben. Dem 27 Jahre alten Deutschen werden deshalb seit Mittwoch vor dem Landgericht Frankfurt unter anderem versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Bereits in der Vergangenheit soll es immer wieder zu Übergriffen auf die drei Jahre ältere Ehefrau gekommen sein (Az.: 3590 Js 201026/20).

Laut Anklage eskalierte die Gewalt Anfang Januar. Auslöser war demnach offenbar ein intimes Foto, das ein neuer Bekannter der Frau ihr über das Mobiltelefon zukommen lies und das von dem Ehemann entdeckt wurde. Als sich die Frau mit den vier Kindern in dem Einfamilienhaus in Weilrod (Hochtaunus-Kreis) verbarrikadierte, hob er den Rollladen an und trat die gläserne Terrassentüre ein.

In Anwesenheit von drei Kindern im Alter von elf, neun und drei Jahren wurde die Frau derart misshandelt, dass sie mehrere Rippenbrüche, eine Lungenquetschung sowie Knochenbrüche im Gesicht und eine Kopfverletzung davontrug. Sie musste notoperiert werden und zwei Wochen lang im Krankenhaus bleiben. Die Staatsanwaltschaft geht in Anbetracht der erheblichen Verletzungen von einem bedingten Tötungsvorsatz aus.

Am ersten Verhandlungstag äußerte sich der Angeklagte lediglich zu seinem Lebensweg, der offenbar von Drogen- und Alkoholkonsum geprägt war. Auch für den Tattag steht ein Blutalkoholwert von knapp zwei Promille im Raum. Kommende Woche will sich der Angeklagte zur Tat äußern. Auch die als Nebenklägerin vor Gericht vertretene und zwischenzeitlich vom Angeklagten geschiedene Frau soll als Zeugin aussagen. Die Schwurgerichtskammer hat zunächst vier weitere Termine bis Ende Oktober festgelegt.

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