Prozesse - Frankfurt am Main:Lübcke-Prozess: Zeugen sagen zu Messerattacke aus

Deutschland
Prozesses im Falle des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke im Oberlandesgericht. Foto: Thomas Lohnes/AFP/POOL/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa) Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke haben am Donnerstag zwei Zeugen zu der Messerattacke auf einen irakischen Flüchtling ausgesagt. Das Paar war auf dem Heimweg an den Tatort gekommen und hatte angesichts des auf der Straße liegenden Mannes zunächst einen Verkehrsunfall vermutet. Zu diesem Zeitpunkt sei bereits ein anderer Mann vor Ort gewesen und habe sich um den Verletzten gekümmert, sagten beide Zeugen vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt aus. Der Mann habe daraufhin den Notruf angerufen. Kurz darauf seien auch Menschen aus der nahe gelegenen Flüchtlingsunterkunft hinzugekommen. Beide Zeugen hatten nur wenige konkrete Erinnerungen an den mehr als vier Jahre zurückliegenden Vorfall.

Ein heute 27 Jahre alter Iraker war bei dem Angriff im Januar 2016 schwer verletzt worden. Täter soll der 47 Jahre alte Deutsche Stephan Ernst sein, dem auch der Mord an Lübcke vorgeworfen wird.

Ernst hatte vor der Polizei und in seiner Einlassung vor Gericht unterschiedliche Angaben zur Tat gemacht, dabei aber eingeräumt, Lübcke im Juni 2019 auf der Terrasse von dessen Wohnhaus erschossen zu haben. Er hatte betont, mit dem Messerangriff auf Ahmed E. nichts zu tun zu haben. Außerdem ist Ernsts früherer Arbeitskollege Markus H. wegen Beihilfe angeklagt. Er soll Ernst politisch beeinflusst haben. Die Bundesanwaltschaft geht von einem rechtsextremistischen Tatmotiv aus.

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