Prozesse - Frankfurt am Main:Kranken Sohn zu spät in Klinik gebracht: Ärztin vor Gericht

Deutschland
Eine Figur der blinden Justitia. Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Eine Ärztin steht vor dem Frankfurter Landgericht, weil sie ihren schwerkranken, knapp zehnjährigen Sohn zu spät ins Krankenhaus gebracht und damit erhebliche Folgeschäden verursacht haben soll. Am Mittwoch startete der Prozess gegen die 45 Jahre alte Allgemeinmedizinerin. Sie soll den Sohn im September 2017 trotz Beschwerden mehrere Tage zuhause behalten haben. Als das Kind in die Klinik kam, wurden erhebliche Hirnschädigungen festgestellt, die eine hundertprozentige dauerhafte Schwerbehinderung zur Folge haben. Laut Anklage hätten diese Folgen bei einer rechtzeitigen Benachrichtigung des Krankenhauses vermieden werden können.

Vor Gericht bestritt die Angeklagte den Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung. Im Verlauf ihrer Aussage sahen Gericht, Verteidiger und Staatsanwaltschaft Anzeichen für eine psychisch bedingte Einschränkung der Schuldfähigkeit der Angeklagten. Die Amtsrichterin ordnete eine psychiatrische Begutachtung an - nun kann das Verfahren erst danach fortgesetzt werden.

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