Prozesse - Frankfurt am Main:Indische Eheleute schweigen zu Spionage-Verwürfen

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen des Vorwurfs geheimdienstlicher Agententätigkeit muss sich seit Donnerstag ein indisches Ehepaar vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verantworten. Zum Prozessbeginn machten aber weder der 50 Jahre alte Ehemann noch seine ein Jahr ältere Ehefrau Angaben zu den Vorwürfen des Generalbundesanwaltes. Laut Anklage soll der Mann bereits seit Anfang 2015 regelmäßig einen Verbindungsoffizier des indischen Auslandsgeheimdienstes über Aktivitäten der oppositionellen Szene der Sikh und der Kashmir-Bewegung in Deutschland informiert haben.

Der in Mönchengladbach wohnende Mann soll zu diesem Zweck regelmäßig nach Frankfurt gekommen sein. Seit Anfang 2017 soll sich laut Anklage auch die Frau an der Spionagetätigkeit beteiligt haben. Ende desselben Jahres flogen die Aktivitäten auf. AZ 4-3 StE 2/19-5-1/19

Ein Kriminalbeamter berichtete im Zeugenstand, dass der Angeklagte in seinen ersten Vernehmungen die Spionagedienste eingeräumt habe. Er habe dafür monatlich 200 Euro erhalten. Die Anklage nennt einen Gesamtbetrag von 7200 Euro, der geflossen sein soll. Die Ehefrau hatte schon bei der Polizei zu den Vorwürfen geschwiegen.

Der Staatsschutzsenat hat zunächst sieben Verhandlungstage bis Mitte Dezember terminiert. Der Prozess soll in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

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