Prozesse - Düsseldorf:Drogenlager im Kleingarten: Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Deutschland
Die Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Es geht um fast 800 Gramm Kokain, rund 4,8 Kilogramm Marihuana und weitere Drogen: Vor dem Düsseldorfer Landgericht hat am Dienstag ein Prozess wegen Drogenhandels gegen einen 29 Jahre alten Mann begonnen. Er soll eine Kleingartenlaube als Lager für die Drogen genutzt haben. Allerdings ließ der 29-Jährige über seinen Verteidiger erklären, dass er weder eine Gartenlaube in der Siedlung in Düsseldorf angemietet noch dort Drogen gelagert oder davon gewusst habe. Die Parzelle kenne er nur vom Grillen, sagte der Mann, der in Untersuchungshaft sitzt.

Das sieht der Staatsanwalt, gestützt auf Telefonüberwachung und Zeugenaussagen anders: Er ist überzeugt, dass der 29-jährige Ex-Gastronom im November 2018 eine Laube von einem Freund für 200 Euro angemietet habe, um sie als Drogenlager zu nutzen. Das Lager war im Januar 2019 von der Polizei ausgehoben worden.

Der als Zeuge gehörte Pächter der Parzelle druckste herum: Nach Zögern und hartnäckigem Nachfragen des Vorsitzenden Richters gab er zu, von dem geplanten Lager gewusst zu haben. "Ich wollte einem Bekannten einen Gefallen tun", behauptete der 51-Jährige. Den Namen des Bekannten nannte der Zeuge aber nicht. Wegen Drogenhandels muss der Pächter selbst sechs Jahre Haft absitzen.

Nach Angaben des Richters könnte der Angeklagte auch nur wegen Beihilfe zum Drogenhandel und wegen Drogenbesitzes verurteilt werden. Für den Prozess sind noch fünf Termine bis zum 22. Mai geplant.

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