Prozesse - Dresden:Zeugenbefragung im Prozess gegen Linksextremisten-Gruppe

Deutschland
Eine Figur der blinden Justitia. Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa) - Der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder einer Gruppe militanter Linksextremisten am Oberlandesgericht Dresden soll heute mit Zeugenvernehmungen fortgesetzt werden. Der Staatsschutzsenat will einen Geschädigten befragen. Der Mann, ein stadtbekannter Leipziger Rechtsextremist, ist Nebenkläger in dem Verfahren, in dem sich eine Frau - Lina E. - und drei Männer wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung sowie teils Sachbeschädigung verantworten müssen.

Sie sollen den Geschädigten am frühen Morgen des 2. Oktober 2018 beim Verlassen seiner Wohnung abgepasst, mit Tritten zu Fall gebracht und auf den am Boden liegenden Mann eingeschlagen haben. Der Mann trug Verletzungen im Gesicht und einen Bruch der Kniescheibe davon. Für den Nachmittag ist noch ein Kriminalkommissar geladen.

Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft ist Lina E. Anführerin einer größeren militanten Gruppe, deren Ziel war, tatsächliche und mutmaßliche Angehörige der rechten Szene anzugreifen und zu verletzen. Die 26-Jährige soll bei mindestens zwei von sechs Anschlägen in Leipzig, Wurzen und Eisenach das Kommando geführt haben. Dabei wurden 13 Menschen verletzt, zwei davon potenziell lebensbedrohlich.

Die aus Kassel (Hessen) stammende Studentin ist seit Anfang November 2020 in Untersuchungshaft, ihre Mitangeklagten sind auf freiem Fuß. Der Prozess hatte am 7. September begonnen und ist vorerst bis Jahresende terminiert.

© dpa-infocom, dpa:210921-99-304950/3

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