Prozesse - Darmstadt:Auf Parkplatz in Auto gerast: Geständnis im Mordprozess

Darmstadt (dpa/lhe) - Nach einem tödlichen Unfall auf einem Autobahn-Parkplatz in Südhessen hat ein 18-Jähriger am Donnerstag zum Auftakt des Mordprozesses ein Geständnis abgelegt. Er sei verantwortlich für den Tod der Mutter und die schweren Verletzungen des Jungen, gestand er vor dem Landgericht Darmstadt in einer von der Verteidigung verlesenen Einlassung. Er bezeichnete sich selbst als "Autonarren" und erklärte, aus Angst vor einem weiteren Verfahren wegen Fahrens ohne Führerschein vor der Polizei geflohen zu sein. "Ich bin in den Pkw der Familie gefahren, weil ich die Situation völlig falsch eingeschätzt und die Kontrolle verloren habe."

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Darmstadt (dpa/lhe) - Nach einem tödlichen Unfall auf einem Autobahn-Parkplatz in Südhessen hat ein 18-Jähriger am Donnerstag zum Auftakt des Mordprozesses ein Geständnis abgelegt. Er sei verantwortlich für den Tod der Mutter und die schweren Verletzungen des Jungen, gestand er vor dem Landgericht Darmstadt in einer von der Verteidigung verlesenen Einlassung. Er bezeichnete sich selbst als "Autonarren" und erklärte, aus Angst vor einem weiteren Verfahren wegen Fahrens ohne Führerschein vor der Polizei geflohen zu sein. "Ich bin in den Pkw der Familie gefahren, weil ich die Situation völlig falsch eingeschätzt und die Kontrolle verloren habe."

Laut Anklage raste der Deutsche mit hohem Tempo auf den Parkplatz "Fuchsbuckel" bei Heppenheim, wo er mit seinem Wagen gegen das parkende Auto einer Familie aus Düsseldorf krachte. Eine 39 Jahre alte Frau wurde dabei tödlich verletzt. Der zehnjährige Sohn überlebte den Unfall schwer verletzt. Der Vater erlitt einen Schock. Auch der 18-Jährige, der in Untersuchungshaft sitzt, wurde schwer verletzt.

Er sei wegen eines Streits mit den Eltern und einem kommenden Verfahren wegen Fahrens ohne Führerschein Ende Dezember "emotional stark belastet gewesen", hieß es in der Einlassung.

Laut Anklage flüchtete der führerscheinlose junge Mann am 30. Dezember 2018 streckenweise mit 180 Stundenkilometern über die Autobahn A5 vor einer Polizeistreife, die ihn kontrollieren wollte. Auf dem Parkplatz raste er ungebremst mit 110 Stundenkilometern in den dort geparkten Wagen der Familie, in dem die 39-Jährige und ihr zehn Jahre alter Sohn saßen.

Die Tat ist als Mord angeklagt, weil die Staatsanwaltschaft die Mordmerkmale Verdecken einer Straftat und Verwenden des Autos als gemeingefährliche Waffe als erfüllt ansieht. Er habe nur an seine Flucht gedacht, sagte der Ankläger. "Dass er selbst oder fremde Personen versterben können, war ihm egal." Ein Anwalt des 18-Jährigen sieht keinen Mord, da sein Mandant nicht vorsätzlich gehandelt habe.

Dem Ehemann der getöteten 39-Jährigen fehlten am Donnerstag im Zeugenstand teils die Worte. "Wir wollten ausruhen und ein bisschen Pause machen", sagte er vor Gericht über die Geschehnisse am Tattag. Er habe das Auto noch reinrasen und dann den Knall gehört. "Mein Sohn war bewusstlos im Auto." Dann habe er seine Frau gesehen. Sie starb eine halbe Stunde nach der Kollision. "Wir waren unterwegs zu Bekannten, um Silvester zu feiern."

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