Prozesse - Bonn:Stiefvater missbraucht drei Kinder: Elf Jahre Haft

Bonn
Ein Justizmitarbeiter schließt die Tür zu einem Verhandlungssaal. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Bonn (dpa/lnw) - Wegen sexuellen Missbrauchs seiner drei Stiefkinder hat das Bonner Landgericht am Freitag einen Angeklagten zu elf Jahren Haft verurteilt. Laut Urteil hat sich der Mann über einen Zeitraum von acht Jahren immer wieder an den Kindern seiner Ehefrau - zwei Mädchen und ein Junge - vergangen. Tatorte waren das Kinderzimmer, der Keller, die Schlafkabine seines Lastwagens, ein Wald oder die Umkleidekabine eines Freibades. Das Landgericht verurteilte den 34-Jährigen wegen 39 Taten. Die Missbrauchsfälle seien "besonders brutal" gewesen, hieß es im Urteil.

Im vergangenen Sommer war der Missbrauch aufgeflogen: Die 32 Jahre alte Frau des Angeklagten, mit dem sie noch drei weitere gemeinsame Kinder hat, erwischte ihren Ehemann bei einer der Taten. Die Mutter ging sofort zur Polizei.

Der Lkw-Fahrer aus Windeck hatte im Prozess im Endeffekt nur elf Taten eingeräumt. Zuvor hatte er behauptet, die Kinder hätten gelogen, weil sie sich an ihm rächen wollten. Nach Auffassung des Gerichts jedoch waren die Aussagen der heute zwölf bis 15 Jahre alten Opfer absolut glaubhaft. "Alles, was sie erzählt haben, war nicht gelogen, sie haben das erlebt", hieß es im Urteil. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

© dpa-infocom, dpa:210219-99-512860/2

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