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Prozesse - Berlin:Sexueller Missbrauch nach Chat-Kontakt: Angeklagter gesteht

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Berlin (dpa/bb) - Weil er ein 13 Jahre altes Mädchen nach Chat-Kontakten sexuell missbraucht haben soll, muss sich ein 65-Jähriger vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Angeklagte soll die Schülerin über eine Internetplattform kennengelernt haben. Einige Wochen später habe er sich erstmals mit ihr in einem Hotel getroffen, wo es zu sexuellen Handlungen gekommen sei, warf ihm die Staatsanwaltschaft vor. Der Mann sagte zu Prozessbeginn am Donnerstag, er "stimme der Anklage zu", allerdings habe er "nie etwas mit Gewalt durchgesetzt".

Zu den sexuellen Übergriffen war es laut Ermittlungen im Jahr 2018 gekommen. Das damals 13-jährige Mädchen habe dem zum Tatzeitpunkt etwa 61 Jahre alten Mann ihr Alter mitgeteilt - "er wusste, dass er mit einem Kind schrieb", heißt es in der Anklage. Er hab sich schließlich in einem Hotel mit der Schülerin getroffen, die nicht in Berlin wohnt. An drei Tagen sei es zu sexuellen Handlungen gekommen. Etwa einen Monat später habe er die zu dem Zeitpunkt 14-Jährige bei einem weiteren Treffen vergewaltigt.

Der vorbestrafte Angeklagte sagte weiter, sie hätten sich zunächst oft unterhalten. Im Chat habe sie sich anfangs als 19-jährige ausgegeben, dann allerdings ihr tatsächliches Alter genannt. Er habe sich ihr gegenüber "ein paar Jahre jünger gemacht". Sie habe ein Treffen vorgeschlagen. Gegenwehr bei sexuellen Handlungen sei für ihn nicht ersichtlich gewesen, alles sei freiwillig erfolgt. Er habe sich in das Mädchen verliebt. Die Schülerin habe im Mai 2018 den Kontakt zu ihm abgebrochen. Er bedauere sein Verhalten.

Dem 65-Jährigen wird unter anderem schwerer sexueller Missbrauch, Vergewaltigung und Besitz von Kinderpornografie zur Last gelegt. Der Prozess soll am 9. November fortgesetzt werdeb.

© dpa-infocom, dpa:221020-99-197587/2

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