Süddeutsche Zeitung

Prozess um sexuellen Missbrauch:Gina-Lisa Lohfink geht in Revision

Wegen Falschaussage wurde sie im August zu einer Geldstrafe verurteilt, jetzt gibt es eine neue Entwicklung. Ihr Anwalt will das Urteil juristisch prüfen lassen.

Ihr Fall erregte im ganzen Land riesige Aufmerksamkeit und löste eine Diskusson über sexuelle Gewalt gegen Frauen aus: Jetzt gibt es eine neue Entwicklung im Fall Gina-Lisa Lohfink.

Das Model war Ende August vom Amtsgericht Tiergarten in Berlin zu einer Geldstrafe von 20 000 Euro verurteilt worden. Nach Auffassung der Richterin habe sie sich der Falschaussage schuldig gemacht. In der Verhandlung ging es um eine Nacht im Juni 2012, in der Lohfink Sex mit zwei Männern gehabt hatte. Ein Video davon wurde mehreren Medien für Geld angeboten. Dann tauchte die Aufnahme im Netz auf. Das 29-jährige Model beharrt darauf, dass der Sex nicht einvernehmlich war.

Wie eine Gerichtssprecherin der SZ bestätigte, hat Lohfinks Anwalt nun Revision beim Berliner Kammergericht eingereicht. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Sprungrevision, bei der eine Instanz ausgelassen wird. In einem möglichen neuen Prozess würde das Gericht lediglich prüfen, ob es formale juristische Fehler bei dem Urteil gab. Lohfink müsste nicht erneut vor Gericht erscheinen. Auch Zeugen werden nicht ein weiteres Mal gehört.

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