Süddeutsche Zeitung

Prozess um Anna Nicole Smith:Ärzte förderten "Spirale der Sucht"

Schlussplädoyer im Prozess um den Tod von Anna Nicole Smith: Der Staatsanwaltschaft macht dem Ex-Partner und zwei Ärzten des Playmates schwere Vorwürfe. Sie hätten "unter einer Decke" gesteckt.

Im Prozess um den Tod von Anna Nicole Smith hat die Staatsanwaltschaft dem früheren Lebensgefährten des US-Models sowie zwei Ärzten vorgeworfen, Smiths Medikamentensucht gefördert zu haben. Ihr langjähriger Partner und Berater, der Rechtsanwalt Howard K. Stern, sowie der Arzt Sandeep Kapoor und die Psychiaterin Khristine Eroshevich hätten das frühere Playmate jahrelang ohne medizinischen Grund systematisch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten versorgt, sagte Staatsanwalt David Barkhurst in seinem Schlussplädoyer vor einem Gericht in Los Angeles.

Die beiden Ärzte hätten immer mehr Medikamente verschrieben, um Smiths Abhängigkeit zu "nähren" und sie in eine "Spirale der Sucht" zu stürzen, sagte Barkhurst. Stern habe dabei mit den Medizinern unter einer Decke gesteckt.

Smith war im Februar 2007 an einem Cocktail aus Methadon, Antibiotika, Anti-Depressiva und anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten gestorben. Die drei Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück.

Smith hatte sich 1992 für den Playboy ausgezogen und war im Jahr darauf zum "Playmate des Jahres" gewählt worden. Mit 26 Jahren heiratete sie den 89-jährigen milliardenschweren Ölunternehmer Howard Marshall. Als er 14 Monate nach der Hochzeit starb, begann ein erbitterter Rechtsstreit um sein Vermögen von rund 1,6 Milliarden Dollar, der vermutlich Anfang kommenden Jahres auch den Supreme Court in Washington beschäftigen wird.

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AFP/kat
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