Ihr Vater läuft neben ihr, ganz nah, seine Hand liegt auf ihrer Schulter. Nur so scheint es ihr möglich zu sein, den Erfurter Gerichtssaal überhaupt zu betreten. „Ich war am Ende, ich bin es immer noch“, sagt die heute 21-Jährige mit leiser Stimme, nachdem sie Platz genommen hat. Der Vater bleibt an ihrer Seite. Von den 17 mutmaßlichen Opfern ist sie wohl die einzige Frau, die sich an den Tathergang erinnern kann. Denn nach allem, was in diesem Prozess bisher bekannt ist, ging nur bei ihr der Plan von Michel R. nicht auf.
Gewalt gegen Frauen:Die K.-o.-Tropfen machte er aus Felgenreiniger
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Karl Lauterbach will K.-o.-Tropfen verbieten lassen. Aber wird das Übergriffe verhindern? Aufschluss gibt ein Prozess in Erfurt. Dort soll ein Mann 17 Frauen sediert und vergewaltigt haben.
Von Marcel Laskus, Erfurt

Partnerschaftsgewalt:„Die Täter sind unter uns, überall“
Christina Clemm vertritt Frauen vor Gericht, die Gewalt erlebt haben. Sie sagt: Die Justiz ist frauenfeindlich. Warum es so schwer ist, dass Täter verurteilt werden – und warum sie manchmal dafür sorgt, dass sie eine mildere Strafe bekommen.
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