Prozessbeginn:Ein Buch, extra gefälscht für eine Intrige?

Lesezeit: 6 Min.

Matthias Graw, Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der LMU München, und das gefälschte Buch. (Foto: Collage: SZ, Fotos: CEWE Fotoschau, imago)

Ein Münchner Professor wird beschuldigt, seine Doktorarbeit plagiiert zu haben, doch dann stellt sich heraus, dass das Buch, aus dem er angeblich abgeschrieben hat, eine Fälschung ist. Jetzt beschäftigt sich ein Gericht mit dem Wissenschaftskrimi.

Von Hanno Charisius

Im Frühsommer 2022 war Matthias Graw in Norwegen unterwegs, als er eine Mail aus dem Sekretariat des Instituts für Rechtsmedizin in München bekam, dessen Vorstand er ist. Fernab von seinem Institut und all seinen Unterlagen sah er sich mit dem Vorwurf konfrontiert, seine Doktorarbeit im Jahr 1987 weitgehend abgeschrieben zu haben. Die folgenden Wochen beschreibt Graw heute als „sehr schwierige Zeit“ und „sehr belastend“. Was man angesichts der Schwere der Vorwürfe und seiner Rolle als rechtsmedizinischer Gutachter in zahlreichen Prozessen wohl als sehr nüchterne Beschreibung des Versuchs lesen muss, ihn zu vernichten.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusWissenschaftliches Fehlverhalten
:Plagiatsverdacht gegen LMU-Professor nimmt erstaunliche Wende

Der Vorstand des Münchner Instituts für Rechtsmedizin stand unter Verdacht, bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Nun gibt es Zweifel an der Echtheit der vermeintlichen Vorlage. Hat jemand fast 400 Seiten gefälscht, um einem Professor zu schaden?

Von Hanno Charisius

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: