Prozess in Frankreich:Mutter tötete sechs ihrer Babys

Eine Mutter steht in Frankreich wegen mehrfacher Kindstötung vor Gericht. Die Frau war mit den in Plastiksäcken verpackten Leichen ihrer Babys sogar umgezogen.

Prozess um mehrfachen Kindsmord erschüttert Frankreich: Ihre Babys hätten alle gelebt, sagte die angeklagte Mutter vor Gericht in Coutances. Die 38-jährige Französin räumte ein, sechs ihrer Kinder nach der Geburt erstickt oder erwürgt zu haben.

Die Leichen hatte sie in Plastiksäcken im Keller ihres Hauses in Valognes im Nordwesten Frankreichs versteckt. Die Frau wurde 2007 festgenommen, nachdem ihr damaliger Lebenspartner die toten Babys entdeckt hatte.

Bei einem Schuldspruch droht der 38-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess ist auf vier Tage angesetzt.

Schon in Verhören unmittelbar nach ihrer Festnahme hatte die Frau eingeräumt, zwei ihrer Babys erwürgt und vier erstickt zu haben.

Mit gebeugtem Kopf verfolgte sie im Gericht die Verlesung der Anklageschrift. Auf Drängen von Richter Herve Locu, der wissen wollte, ob die Babys noch gelebt hätten, antwortete sie: "Sie waren am Leben."

Mehrere Mediziner und Psychologen sollen noch vor Gericht angehört werden. "Wir sind hier, um sie zu verstehen, bevor wir über sie urteilen", sagte Locu.

Die Kinder wurden zwischen 2000 und 2007 geboren. Der Vater von fünf der Kinder soll ein Ex-Freund sein, der nach ihrer Festnahme 2007 auch vernommen wurde. Gegen ihn wurde jedoch keine Anklage erhoben. Der Vater des sechsten Kindes ist der Mann, der die Kindstötungen aufdeckte und der Polizei meldete.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft zog die Frau, die einen 14-jährigen Sohn hat, nach der Trennung von dem Vater der fünf getöteten Säuglinge 2006 zu ihrem neuen Lebenspartner: Die Säcke mit den Babyleichen nahm sie mit in das neue Haus.

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