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Prozess in Frankfurt:DSDS-Gewinner entgeht Gefängnisstrafe

Geständnis zum Prozessbeginn in Frankfurt

RTL-"Superstar" Severino Seeger muss nicht ins Gefängnis. Ein Gericht in Frankfurt verurteilte den 28-Jährigen am Dienstag wegen gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betrugs zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung. Im Prozess hatte der Sänger zugegeben, alte Frauen um ihr Geld betrogen zu haben. Er habe "zu spät gemerkt, dass dies der falsche Weg war", sagte der 28-Jährige am Dienstag zu Beginn seines Prozesses in Frankfurt.

Seeger räumte ein, 2012 und 2013 in neun Fällen ältere Damen aufgesucht und von diesen Scheckkarten und Geheimnummern ausgehändigt bekommen zu haben. Komplizen hatten die Opfer zuvor angerufen und sich als Bankangestellte ausgegeben. In das Computersystem sei ein Virus eingedrungen, die Scheckkarte mit Geheimnummer müsse eingezogen werden, so die damals aufgetischte Lüge.

"Ich hab Ja gesagt, weil ich einfach dumm war"

Seeger hatte Mitte Mai das Finale der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen. Das bedeutet einen Plattenvertrag und eine halbe Million Euro Prämie. Der von Seeger angerichtete Schaden beläuft sich laut Anklage auf knapp 19 000 Euro. Sein Verteidiger kündigte an, der 28-Jährige wolle seinen Schaden wieder gutmachen. Der Angeklagte zeigte sich reuig: Ein Cousin habe ihn zum Mitmachen "manipuliert". "Ich habe Ja gesagt, weil ich einfach dumm war". Über Details der laut Anklage nach einem ausgeklügelten und durchdachten "Modell" organisierten Bande wisse er nichts.

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