Prozess in den USA:Häftling wünscht sich in die Todeszelle

In Kalifornien fordert ein verurteilter Mörder für sich die Todesstrafe - um vorher noch die Vorzüge des Todestrakts genießen zu können.

Ein des Mordes schuldig gesprochener Mann hat in Kalifornien wegen besserer Haftbedingungen in der Todeszelle für sich die Todesstrafe beantragt. Wie die Zeitung The Orange County Register online berichtet, erklärte der 46-Jährige Billy Joe Johnson den Geschworenen in Orange County am Dienstag, er habe gehört, im Todestrakt genieße man größere Freiheiten. Dagegen sei man als Häftling im Hochsicherheitstrakt sehr eingeschränkt in seiner Bewegungsfreiheit.

Todeszelle

Der verurteilte Mörder Billy Joe Johnson fordert für sich die Todesstrafe - sieht den Todestrakt jedoch nicht als Strafe.

(Foto: Foto: dpa)

Der Angeklagte betonte jedoch auch, dass er nicht lebensmüde sei: "Ich will nicht sterben. Niemand will sterben."

Weitere Geständnisse

Johnson war Mitglied einer Gruppe weißer Rassisten und wurde im laufenden Prozess bereits des Mordes an einem ehemaligen Gang-Kollegen schuldig gesprochen. Über das Strafmaß entscheidet das zuständige Gericht in dieser Woche. Um seinem Anliegen größeres Gewicht zu verleihen, gestand Johnson, zwei weitere Morde begangen zu haben - dieser Verbrechen sei er jedoch nie überführt worden.

Der 46-Jährige verbüßt bereits eine 45-jährige Haftstrafe wegen Mordes. Nach Angaben seines Anwalts - gegen dessen ausdrückliche Empfehlung er sich für die Todesstrafe aussprach - geht der Angeklagte davon aus, dass er bis zum Ablauf sämtlicher Berufungsfristen 65 oder 70 Jahre alt sein wird - dann habe er ohnehin keine Lust mehr zu leben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: