Prozess gegen Schettino:"Costa Concordia" soll zu spät Alarm ausgelöst haben

"Niemand von der Concordia hatte bis dahin um Hilfe gebeten": Der Hafenkommandant erhebt im Prozess gegen Kapitän Schettino schwere Vorwürfe gegen die Besatzung der Costa Concordia. Von der Havarie sollen die Rettungskräfte erst durch den Verwandten eines Passagiers erfahren haben.

Die Besatzung der havarierten Costa Concordia hat einer Zeugenaussage zufolge die Havarie zunächst verschwiegen und dadurch eine schnellere Rettung der Passagiere verhindert. "Während sie uns vom Schiff aus beruhigt haben, hat die Polizei vom Anruf einer Verwandten eines Passagiers berichtet", sagte Fregattenkapitän Gregorio de Falco von der Hafenkommandatur Livorno.

De Falco sagte als Zeuge im Prozess gegen Unglückskapitän Francesco Schettino in Grosseto aus. "Erst danach wussten wir, dass die Situation schlimmer ist, aber niemand von der Concordia hatte bis dahin um Hilfe gebeten." De Falco hatte nach der Havarie Bekanntheit erlangt, weil er Schettino in der Unglücksnacht mit deutlichen Worten aufgefordert hatte, an Bord zurückzukehren.

Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia war im Januar 2012 auf einen Felsen gefahren und havariert, 32 Menschen starben. Schettino muss sich seit Juli vor Gericht verantworten.

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