Prozess gegen Autobahnschützen:Staatsanwaltschaft fordert zwölf Jahre Haft

  • Die Staatsanwaltschaft fordert zwölf Jahre Haft für den Mann, der Hunderte Schüsse auf Lkws abgegeben hat.
  • Der Fernfahrer steht in Würzburg wegen mehrfachen versuchten Mordes vor Gericht.

Anklage fordert lange Haftstrafe

Der Angeklagte habe, bezogen auf die vielen Unwägbarkeiten bei der Abgabe der Schüsse, "Roulette mit dem Leben anderer Verkehrsteilnehmer" gespielt: Im Würzburger Prozess gegen einen Fernfahrer, der Hunderte Schüsse auf Lkw abgegeben hat, fordert die Staatsanwaltschaft eine zwölfjährige Gefängnisstrafe. Am Nachmittag plädieren die Anwälte des Angeklagten.

Die Taten: Schüsse auf Lastwagen

Der 58-Jährige hatte gestanden, jahrelang Schüsse auf andere Lkw abgegeben zu haben. Jahrelang hatten Lastwagenfahrer den unbekannten Heckenschützen gefürchtet, der zwischen 2008 und 2013 immer wieder Transporter auf Autobahnen beschoss, lange fahndeten die Ermittler nach dem "Phantom". Der Abgleich von monatelang gesammelten Autokennzeichen brachte das Bundeskriminalamt schließlich auf die Spur des Serientäters. Dass in all den Jahren niemand ums Leben kam, grenzt an ein Wunder. Seit August muss sich der Mann aus der Eifel vor Gericht verantworten.

Das Motiv: Frust im Straßenverkehr

Für den Angeklagten herrschte "Lkw-Krieg", er hat nach eigenen Angaben aus Frust geschossen, wollte anderen Fernfahrern einen "Denkzettel" verpassen. Er beteuerte jedoch, er habe niemanden verletzen wollen. Die Waffe hatte er teilweise griffbereit in einem leeren Airbag-Fach seines Lenkrads versteckt. Am Freitag wird das Urteil erwartet.

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