Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Umfangreiche Abrechnungsbetrügereien sowie die Fälschung mehrerer Testamente werden einer Rechtsanwältin in Frankfurt zur Last gelegt. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht musste sie am Freitag von der Polizei vorgeführt werden.
Laut Anklage soll die Frau sich als Betreuerin von 22 teilweise hochbetagten Senioren zwischen 2015 und 2020 insgesamt knapp 240.000 Euro verschafft haben. Sie habe Abrechnungen über angebliche Anschaffungen für die Senioren eingereicht - in Wirklichkeit seien aber eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner sowie zahlreiche Sanitärartikel an die Privatadresse der Betreuerin geliefert worden.
Ein weiterer Anklagepunkt betrifft einen manipulierten Darlehensvertrag über 180.000 Euro zu Lasten einer besonders vermögenden Rentnerin. Und in drei Fällen soll die Anwältin sich in gefälschten Testamenten als Alleinerbin der Senioren eingesetzt haben. In einem weiteren Fall bedrängte sie laut Anklage eine Rentnerin zu einem notariellen Testament mit ihr als Alleinerbin. Durch diese Taten entstand jedoch kein Schaden, weil das Amtsgericht misstrauisch wurde.
Ihr Verteidiger kündigte ein Geständnis für den kommenden Verhandlungstag Anfang Oktober an.
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