Prozess:Anklage fordert lebenslang

Im Prozess um den von seiner Familie wahrscheinlich an die Hofhunde verfütterten Bauern hat die Anklage lebenslange Haft für die beiden mutmaßlichen Haupttäter gefordert.

Die 50 Jahre alte Ehefrau und der 21 Jahre alte Maurer hätten sich des Mordes schuldig gemacht, sagte Oberstaatsanwalt Christian Veh am Montag vor dem Landgericht Ingolstadt.

Prozess: Die Angeklagten Matthias E. (o.l.), Hermine R. (o.r.) mit den Töchtern Manuela (u.l.) und Andrea im Ingolstädter Gerichtssaal.

Die Angeklagten Matthias E. (o.l.), Hermine R. (o.r.) mit den Töchtern Manuela (u.l.) und Andrea im Ingolstädter Gerichtssaal.

(Foto: Foto: dpa)

Für die zwei 18 und 20 Jahre alten Töchter des Ermordeten forderte Veh drei beziehungsweise sechs Jahre Jugendstrafe.

Die Ehefrau und der mit der älteren Tochter verlobte Maurer sollen den trunksüchtigen Bauern in Neuburg an der Donau am 13. Oktober 2001 erschlagen haben.

Geplanter Mord

Anschließend zerstückelten sie laut Anklage die Leiche und warfen zumindest Teile den Hunden zum Fraß vor. Der Mord seit bereits vier Wochen zuvor geplant gewesen, sagte Veh in seinem dreistündigen Plädoyer. Für die Töchter forderte er Jugendstrafen wegen Totschlags. Von der Leiche fehlt nach wie vor jede Spur.

Der Verlobte hatte die Tat zunächst gestanden, später aber widerrufen. Vor Gericht schwieg die Familie. Der Tat vorausgegangen waren jahrelanger Streit. Auch soll der Bauer seine Töchter sexuell missbraucht haben.

Am kommenden Montag will die Verteidigung in einem der spektakulärsten Kriminalprozesse der jüngeren bayerischen Justizgeschichte plädieren. Das Gericht will sein Urteil am Freitag, dem 13. Mai, sprechen.

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