Proteste gegen Manager:Fünf Festnahmen nach Übergriffen bei Air France

  • Die Polizei hat fünf Mitarbeiter der französischen Fluggesellschaft Air France festgenommen.
  • Die Männer sollen vergangene Woche an gewaltsamen Tumulten bei einem Treffen von Konzernleitung und Betriebsrat beteiligt gewesen sein. Mehrere Mitarbeiter der Fluggesellschaft hatten gegen geplante Sparmaßnahmen protestiert.

Eine Woche nach den gewaltsamen Übergriffen auf Air-France-Spitzenmanager sind fünf Mitarbeiter der französischen Fluggesellschaft festgenommen worden. Die Verdächtigen seien am Montagmorgen im Großraum Paris in Polizeigewahrsam genommen worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.

Die Männer arbeiten demnach unter anderem für die Cargo-Sparte der Air France, etwa als Lagerarbeiter. Einige von ihnen sollen der Gewerkschaft CGT angehören.

Weltweite Schlagzeilen

Der Angriff aufgebrachter Air-France-Mitarbeiter auf den Personalchef der Fluggesellschaft, Xavier Broseta, und den Langstrecken-Verantwortliche Pierre Plissonnier hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Im Streit um einen neuen Sparplan bei Air France hatten Hunderte Mitarbeiter am vergangenen Montag ein Treffen von Konzernleitung und Betriebsrat in der Zentrale der Fluggesellschaft gestürmt.

Dabei wurden Broseta und Plissonnier die Hemden zerrissen, die Spitzenmanager mussten über einen Zaun vor den Demonstranten flüchten. Der Air France zufolge wurden außerdem sieben Menschen verletzt, einer davon schwer. Später identifizierte die Fluggesellschaft zehn Mitarbeiter, die an den Übergriffen beteiligt gewesen sein sollen.

Täter sollen entlassen werden

Air France hat harte Strafen bis hin zu einer Entlassung gegen die Verantwortlichen der Gewalt angekündigt. Zudem wurden zahlreiche Anzeigen erstattet.

Durch den Sparplan, der den Streit ausgelöst hat, sind bei der Fluggesellschaft 2900 Stellen bedroht. Dieser "Plan B" sollte nach gescheiterten Verhandlungen mit den Pilotengewerkschaften den Sparplan "Perform 2020" ersetzen. Am vergangenen Freitag nahmen Air-France-Leitung und Pilotengewerkschaften die Gespräche wieder auf.

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