Süddeutsche Zeitung

Leute:Das Wandern ist des Volkers Lust

Volker Bruch ist heil von einer Wanderung zurückgekehrt, die einen Hubschraubereinsatz ausgelöst hat. Donna Leon misstraut dem Internet. Und Antonio Banderas hatte mit Selbstzweifeln zu kämpfen.

Volker Bruch, 42, Schauspieler, ist doch nicht ausgewandert. "Mir ging und geht es ganz wunderbar", schrieb er am Sonntagabend auf seinem Instagram-Profil. "Heute war ich mangels Netz bis Mittag nicht erreichbar, das hat dann einen Rattenschwanz an Panik erzeugt." Bruch ist am Samstagabend alleine in der Gegend um die norditalienische Gemeinde Formazza nordwestlich des Lago Maggiore losgewandert und von seinem Ausflug nicht zurückgekehrt. Kollegen aus dem Team des Filmdrehs, an dem Bruch mitwirkt, fanden ihn am Sonntag vor ihrer geplanten Abreise nicht im Hotel und verständigten die Behörden. Die Einsatzkräfte konnten nach eigenen Angaben mit Bruch Kontakt aufnehmen und seine Position auf etwa 2500 Metern feststellen. Für die Suche wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt.

Donna Leon, 79, US-Schriftstellerin mit Schweizer Staatsbürgerschaft, mag es analog. "Mir fällt die Kinnlade herunter, wenn ich bedenke, wie viel Informationen die Menschen aus ihrem Privatleben öffentlich preisgeben", sagte Leon über die Nutzung des Internets. Sie selber kaufe sowieso nicht viel, und wenn, wolle sie die Ware sehen. "Nicht, dass ich jetzt Marihuana im Keller anbaue oder einen Drogenring betreibe. Aber ich finde einfach, dass das, was man einkauft, oder mit wem man kommuniziert oder welche Zeitschriften man liest, niemand etwas angeht, den man nicht persönlich kennt." Eines Tages könnten solche Informationen missbraucht werden. Sie vertraue nicht darauf, dass künftige Regierungen die heutigen Datenschutzmaßnahmen beibehielten.

Antonio Banderas, 61, spanischer Schauspieler, Zorro und Regisseur, versteckt sich hinter einer Maske der Selbstzweifel. Nach eigenen Worten habe er mit fehlendem Selbstbewusstsein zu kämpfen. "Ganz am Anfang meiner Karriere habe ich mir in der Nacht vor Pressekonferenzen in die Hosen gemacht", sagte er dem Playboy. Demnach sei sein einziger Gedanke vor solchen Terminen gewesen: "Bitte fragt mich nichts. Bitte." Sein Erfolg habe das kaum besser gemacht. "Ich habe nur eine Mauer vor mir hochgezogen, damit man mir das nicht anmerkt", sagte er.

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