Süddeutsche Zeitung

Leute:Drei Pässe für ein Halleluja

Der Italiener Terence Hill ist neuerdings auch Deutscher, Stefanie Stappenbeck führte eine Bande mit seltsamen Aufnahmeritualen an, und Jeff Bridges trainierte für die Hochzeit seiner Tochter Standfestigkeit.

Terence Hill, 83, Schauspieler, ist jetzt auch Deutscher. "Ich bin glücklich, dass ich nun diesen Ausweis habe", sagte er der Bild-Zeitung und meint damit seinen neuen deutschen Pass. "Meine wundervolle Mutter und damit auch meine Muttersprache waren immer prägend für mich. Es ist auch ein Bekenntnis zu meinen Wurzeln." Ausstellen ließ sich der durch seine Rollen als Italo-Westernheld bekannt gewordene Hill das Dokument dem Bericht zufolge in den USA: "Ich habe ihn vom deutschen Generalkonsul in Los Angeles erhalten." Für den Pass sei die Heiratsurkunde seiner Mutter nötig gewesen, diese habe er in Lommatzsch bei Dresden erhalten. Hill, der auch einen italienischen und einen US-amerikanischen Pass hat, spricht bis heute fließend Deutsch.

Stefanie Stappenbeck, 48, Schauspielerin, war einst Teil einer der kleinsten Banden der Welt. In ihrer Schulzeit habe sie eine Clique gegründet, die aber nur aus zwei Leuten bestand: ihrer Schulfreundin Romy und Stappenbeck selbst. Das erzählte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Sie hieß ,BB18', und wer reinwollte, musste als Aufnahmeritual gruselige Sachen machen. Zum Beispiel mit geschlossenen Augen Würmer essen - na gut, es waren Spaghetti." Leider sei es nur bei den zwei Mitgliedern geblieben. Aber immerhin hatten sie einander: "Wir beide waren gleichermaßen interessiert an Politik, Büchern und Absurditäten."

Jeff Bridges, 72, US-Schauspieler, hat für die Hochzeit seiner Tochter ein Training absolviert. "Das erste Ziel war, länger stehen zu können", sagte er dem britischen Independent. Bei Bridges wurden vor rund zwei Jahren Non-Hodgkin-Lymphome erkannt, eine Form von Krebs, die seinen Gesundheitszustand stark verschlechterte. Zunächst sei es für ihn nur möglich gewesen, maximal 45 Sekunden zu stehen. Mit Hilfe eines Therapeuten habe er dann aber immer mehr Schritte gehen können. "Irgendwann merkte ich, dass ich nicht nur den Gang zum Altar schaffen konnte, sondern auch den Hochzeitstanz", sagte Bridges. "Das war großartig."

James Cleverly, 53, britischer Außenminister, litt unter der Krebserkrankung seiner Frau. Er habe zunächst nicht sprechen oder schlafen können und gefürchtet, seine Frau zu verlieren. "Ich habe keine Worte herausbekommen, ich konnte nicht sprechen", erzählte er dem britischen Sender Sky News. Es habe ihn getroffen wie nichts anderes zuvor im Leben. Mittlerweile, rund ein Jahr nach der Diagnose, habe Susie Cleverly eine Chemotherapie und eine Brustentfernung hinter sich und unterzieht sich nach Angaben des Paares einer Immuntherapie.

Anouar G., 38, unglücklicher Finder, wird mit Süßigkeiten abgespeist. Laut Bild-Zeitung habe er in Frankfurt am Main auf dem Weg zu seiner Mutter an einer Haltestelle einen auf dem Boden liegenden Verrechnungsscheck gefunden, mit einem Betrag von 4,6 Millionen Euro darauf, ausgestellt vom Supermarkt-Konzern Rewe an den Weingummi-Hersteller Haribo. G. habe sich daraufhin an Haribo gewandt, wo man ihn darum bat, den Scheck zu vernichten. Zum Dank habe G. sechs Tüten Gummibärchen von Haribo erhalten, was G. "schon etwas billig" fand. Haribo teilte gegenüber Bild mit, dass den Scheck außer dem Unternehmen ohnehin niemand hätte einlösen können.

Hinweis: In einer vorherigen Version hieß es, dass Terence Hill nun zwei Pässe besitzen würde. Korrekt ist, das er nun drei Pässe besitzt.

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