Leute:Adieu, Insta-Hörnchen

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Der US-Amerikaner Mark Longo trauert über den Tod seines Eichhörnchens, welches von Beamten einer Umweltschutzbehörde mitgenommen wurde. (Foto: Mark Longo/dpa)

Das Eichhörnchen Peanut lebt nicht mehr, Cornelia Funke kritisiert das deutsche Bildungssystem, und Prinz William ist verliebt in Afrika

Mark Longo, 34, Social-Media-affiner Eichhörnchen-Halter aus Pine City im US-Bundesstaat New York, trauert über den Tod von „Peanut“. Longo hatte das Tier, dessen Mutter angeblich unter einem Auto starb, vor sieben Jahren in New York City gefunden. Das Eichhörnchen sei an seinem Bein hinaufgeklettert, sagte Longo der New York Times. Er habe es daraufhin in sein Haus mitgenommen, ihm ein eigenes Zimmer eingerichtet, es mit Avocado und Nüssen gefüttert und ihm ein eigenes Konto auf Instagram eingerichtet (mehr als eine halbe Million Follower). Dort wurden auch Spenden gesammelt für eine Tierauffangstation, die Longo mit seiner Frau betreibt. Wegen illegaler Haltung von Wildtieren wurde das Eichhörnchen von Beamten einer Umweltschutzbehörde mitgenommen. Im Netz beweint Longo jetzt den Tod seines „besten Freundes“: „Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe.“

(Foto: Jens Kalaene/dpa)

Cornelia Funke, 65, Kinderbuchautorin („Tintenherz“, „Die wilden Hühner“), kritisiert das deutsche Bildungssystem. „Kindern wird ihre Kindheit genommen“, sagte Funke dem Tagesspiegel. „Die sind schon ausgeblutet durch Stress und Überforderung, wenn sie zur Uni kommen.“ Schule gleiche zu sehr einer Kinderaufbewahrung. Durch lange Tage und Hausaufgaben bleibe kaum Raum für Familienleben oder Zeit mit Freunden. Es handele sich um eine Art „unbezahlter Kinderarbeit“. Sie hinterfragte auch, wie viel des Schulwissens tatsächlich angewendet werde, und helfe, die Probleme der Welt zu lösen. Es brauche eine Schule, die abstraktes Wissen nicht über Kunst oder Handwerk stelle. „Es ist heute unendlich schwer, ein Kind zu sein.“

(Foto: Victoria Jones/dpa)

Prinz William, 42, britischer Thronfolger, fühlt sich mit dem afrikanischen Kontinent besonders verbunden. „Afrika hat immer einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen“, erklärte der Sohn von König Charles III. vor seinem Besuch in Südafrika, wo am Mittwoch der von ihm ins Leben gerufene „Earthshot Prize“ vergeben wird. In Südafrika habe er als Teenager Trost nach dem Tod seiner Mutter Prinzessin Diana gefunden, in Kenia seiner heutigen Ehefrau Kate einen Heiratsantrag gemacht und in Namibia 2018 die Inspiration für den Umweltpreis gefunden, sagte William laut der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem „Earthshot Prize“ werden seit 2021 jährlich Projekte ausgezeichnet, die sich in den fünf Kategorien Naturschutz, Wiederbelebung der Meere, Luftsauberkeit, Müllvermeidung und Klimaschutz hervortun. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von einer Million britischen Pfund (knapp 1,2 Mio. Euro) pro Kategorie.

(Foto: Tina Niedecken/dpa)

Wolfgang Niedecken, 73, Chef der Kölsch-Rock-Band BAP, hat kein Verständnis für die Streichung des Worts „Oberindianer“ aus Udo Lindenbergs Hit „Sonderzug nach Pankow“ bei einem Chorkonzert in Berlin. „Tut mir leid, mit so etwas kann ich nichts anfangen“, sagte Niedecken in einem Interview des Stern. Die Stiftung Humboldt Forum in Berlin hatte zur Begründung mitgeteilt, das Wort könne als diskriminierend wahrgenommen werden, weil darin die Gewaltgeschichte der Kolonisierung indigener Bevölkerungsgruppen nachklinge. „Lindenberg mit so etwas in Verbindung zu bringen, ist absurd“, meinte Niedecken. 1983 hatte Lindenberg mit seinem Lied satirisch an „Oberindianer“ DDR-Staatschef Erich Honecker appelliert, ihn in der DDR auftreten zu lassen. Bezogen auf seine eigenen Werke sagte Niedecken, er lehne jeden Versuch der Zensur ab. Bei einem Buchprojekt über seine Kindheit etwa habe eine Lektorin gefordert, eine Passage über ein „Cowboy und Indianer“-Spiel zu streichen. „Ich habe gesagt, wir haben nicht Cowboy und indigene Bevölkerung gespielt, wir haben Cowboy und Indianer gespielt“, sagte er. Dennoch finde er es gut, über solche Dinge nachzudenken. „Ich habe das bereits getan.“

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